Getreidemarkt KW 49/2018: Getreidemärkte nach G 20-Gipfel entspannter

Der Klimawandel wirft auch schon Schatten auf die kommenden Ernten 2019. In großen Teilen Mitteleuropas setzten anhaltende Dürre und zu hohe Temperaturen den Wintersaaten zu. Wintergetreide steht schütter da und entwickelte kaum Winterhärte, Raps konnte zum Teil nicht ausgesät werden oder ging nicht auf. In Australien und Südostasien soll zum Jahreswechsel das Wetterphänomen El Nino aktiv werden und ebenfalls für anhaltende Dürre sorgen. Auf die Märkte hatte dies bisher noch keine Auswirkung, hier war das Geschehen mehr von Handelskonflikten zwischen den USA und China sowie von Billigweizenexporten aus Russland geprägt. Eine sich am G 20-gipfel abzeichnende Annäherung zwischen USA und China ließ die Getreidemärkte etwas entspannen. Bis Wochenbeginn konnte sich der Weizenkontrakt an der Euronext wieder etwas über 200 Euro/t befestigen.

Premiumweizen trägt heimisches Geschäft

Der Schwung für den Brotweizenabsatz in Österreich kommt nach wie vor von der Nachfrage nach Aufmischweizen aus Exportmärkten wie Italien. Sonst seien keine neuen Trends zu sehen, heißt es in Händlerkreisen. Zu widersinnig und den eigentlichen Fundamentaldaten widersprechend seien die Signale von den internationalen Märkten. Somit blieben viele Marktteilnehmer – sowohl auf Abgeber- wie auf Abnehmerseite – vorsichtshalber erst einmal in Deckung.
An der Wiener Produktenbörse notierte am Mittwoch der Vorwoche (28. November) Premiumweizen am unteren Rand des Preisbandes höher. Marktbeteiligte sehen dies als vernünftige Konsequenz aus ihrer Erfahrung, dass das Gros der Umsätze ohnedies schon am oberen Rand des Preisbandes bei 200 Euro/t getätigt worden sei.
Zu hohen Preisen und meist ohne Qualitätsabschläge wird nach wie vor Mahl- und Futterweizen nach Österreich importiert, weil es aus inländischer Produktion keine entsprechende Mengenverfügbarkeit gibt.
Neuerlich fester zeigt sich auch der Futtergetreidemarkt – die Notierungen für Futtergerste österreichischer Erzeugung wie auch für Importe von Futtermais und -weizen zogen neuerlich an. Um eine Abgabebereitschaft heimischer Lagerhalter von Mais zu stimulieren, seien die Preisgebote offensichtlich noch immer nicht ausreichend, hieß es.

Christian Posekany, AIZ

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