Rapssaat – Aufwärtstrend im Jänner
Die Rapssaatnotierungen an der Euronext bewegten sich über den Jänner hinweg stetig aufwärts. Ende des Monats endete diese Tendenz knapp unter der Marke von 375 €/to für den Fronttermin Mai. Im Anschluss ging der Kontrakt in eine neue Seitwärtsbewegung zwischen 370 und 375 €/to über. Mit aktuell 372,50 €/to gewinnt der Fronttermin gegenüber dem Vorbericht 2,50 € hinzu. Der erste neuerntige Kontrakt August notiert mit 366,00 €/to knapp über dem Vergleichsniveau von Anfang Jänner.
Das USDA erhöhte am letzten Freitag die globale Rapsernte 2018/19 um 0,15 Mio to auf 70,37 Mio to (Vorjahr: 74,00 Mio to) aufgrund einer Anhebung der Produktion in der Ukraine.
Das französische Analystenhaus Stratégie Grains reduzierte Anfang des Monats seine Einschätzung der weltweiten Rapserzeugung um 0,8 Mio to auf 70,8 Mio to. Die Ernte 2019/20 taxiert Stratégie Grains auf 74,4 Mio to.
Die EU-Produktion in 2019 erwartet Stratégie Grains annähernd unverändert zum Vormonat bei 19,96 Mio to (Vorjahr: 19,94 Mio to; 2017/18: 22,20 Mio to).
Die EU-Kommission erhöhte in ihrer aktuellen Rapsbilanz 2018/19 den Binnenverbrauch um 0,2 Mio to auf 23,9 Mio to (Vorjahr: 25,9 Mio to) und reduzierte im gleichen Umfang die Rapssaatexporte auf 0,1 Mio to (Vorjahr: 0,1 Mio to). Die Produktion wird weiterhin auf 19,8 Mio to veranschlagt, ein Minus von 10 % gegenüber dem Vorjahr.
Mahlweizen etwas schwächer
Die Mahlweizennotierungen in Paris bewegen sich unverändert in der seit September bestehenden Seitwärtsbewegung. Innerhalb dieser verliert der Fronttermin März seit Anfang Jänner 1,75 € auf 203,00 €/to. Die neue Ernte verliert im gleichen Zeitraum 3,75 € auf 185,00 €/to und unterschreitet damit die Seitwärtsbewegung.
Nach 18 Monaten ohne Erfolg ging in den beiden jüngsten Ägyptentendern jeweils der Zuschlag für eine Teilmenge an Frankreich. Das französische Getreideamt FranceAgriMer reagierte mit einer leichten Anhebung seiner Exportprognose in Drittländer.
Dagegen reduzierte die EU-Kommission Ende Januar seine Exportprognose der EU-28 für Weichweizen um 2,0 Mio to auf nunmehr 18,0 Mio to (Vorjahr: 21,3 Mio to) und erhöhte im Gegenzug den Endbestand auf 13,2 Mio to (Vorjahr: 17,2 Mio to).
Die EU-Weichweizenexporte beliefen sich in den bisherigen, gut 7 Monaten der laufenden Saison laut EU-Kommission auf 9,45 Mio to, ein Minus von 3,34 Mio to respektive 26 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das neue, reduzierte Exportziel ist damit zu 52,5 % erreicht.
Stratégie Grains reduzierte Mitte Januar seine Schätzung der kommenden EU-Weichweizenernte 2019 um 0,64 Mio to auf 146,4 Mio to (Vorjahr: 127,1 Mio to), mehrheitlich aufgrund einer kleineren Anbaufläche in Deutschland.
In seiner ersten Bilanz zum Wirtschaftsjahr 2019/20 taxiert Stratégie Grains den Binnenverbrauch mit 120,9 Mio to um 4,4 Mio to höher, als in der laufenden Kampagne, wovon 52,3 Mio to (2018/19: 49,6 Mio to) auf den Futterverbrauch entfallen. Die Exporte in Drittländer werden auf 24,8 Mio to veranschlagt (2018/19: 18,5 Mio to).
Maisnotierungen unter Druck
Die Maisnotierungen an der Euronext zeigen sich seit der dritten Dekade Januar unter Druck. Erst in den letzten Tagen konnte eine Bodenbildung verzeichnet werden. Der Fronttermin März verliert seit Anfang Jänner 4 € auf 176,50 €/to. Die neue Ernte (November) gibt im gleichen Zeitraum 2,50 € ab auf 173,50 €/to.
Die EU-Kommission erhöhte die Maisimporte der EU-28 um 1,5 Mio to auf den neuen Rekordwert von 20,0 Mio to (Vorjahr: 17,9 Mio to). Im Gegenzug erhöhten die Experten den Binnenverbrauch um 1,0 Mio to auf 82,3 Mio to (Vorjahr: 75,2 Mio to) aufgrund eines höheren Verbrauchs zur Tierfütterung (64,0 Mio to verglichen mit 57,2 Mio to im Vorjahr).
In Kombination mit einer Abwärtskorrektur bei den Exporten erhöht sich der Endbestand am 30.06.2019 um 0,6 Mio to auf 23,3 Mio to (Vorjahr: 20,1 Mio to).
Die Maiseinfuhren addieren sich der EU-Kommission zufolge im Zeitraum 1. Juli bis inklusive 3. Februar bereits auf 14,64 Mio to, ein Plus von 4,51 Mio to respektive 45 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit ist das neue Importziel bereits zu 73,2 % erfüllt.
Das französische Analystenhaus Stratégie Grains reduzierte Mitte Januar die kommende EU-Maisernte gegenüber der Dezember-Schätzung um 0,5 Mio to auf 62,4 Mio to (2018/19: 60,0 Mio to), mehrheitlich aufgrund kleinerer Ernten in Griechenland (Trockenheit) und Polen (reduzierte Anbauflächenschätzung).
- Bildquellen -
- 1907 Web Raps: ks-agrar.de
- 1907 Web Weizen: ks-agrar.de
- 1907 Web Mais: ks-agrar.de