Die Unsicherheit auf den internationalen Getreidemärkten nahm in der zurückliegenden Woche noch weiter zu. Bis zum Beginn dieser Woche sind die Notierungen der Weizenterminbörsen – allen voran jene an der Euronext in Paris – markant eingebrochen. Auch wenn börsetechnische Gründe angeführt werden, kam die Entwicklung für viele Marktteilnehmer völlig überraschend. Der Schlusskurs des März-Weizenkontrakts an der Euronext fiel in der Vorwoche um 7,75 Euro auf 195,25 Euro/t. Dies kam just zu dem Zeitpunkt, als man dachte, Weizen aus der EU sei am Weltmarkt wettbewerbsfähig geworden und die Exporte aus der Union würden sich nun beschleunigen.
Sorge um den Geschäftsfluss in Österreich
Im Rahmen der Notierungssitzung der Produktenbörse Wien vom 13. Februar lautete ein bezeichnender Kommentar zur Marktsituation wie folgt: “Es herrscht global insgesamt eine Richtungslosigkeit, die auch auf unseren Markt abfärbt.” Am heimischen Kassamarkt sei Premiumweizen zwar noch verkauft und unverändert notiert worden, jedoch mit der Betonung auf “noch”. Denn der Geschäftsfluss sei mit dem zuvor schon leichten Nachgeben der Weizennotierungen an der Euronext dünner geworden und die Käufer begännen, sich zurückzuziehen. Wenn es mit der Euronext weiter runtergehe, so die Sorge, könnten die Käufer dann ganz vom Markt weg sein.
Das Preisband des aus heimischer Erzeugung raren Qualitätsweizens schloß praktisch nahtlos an das der Premiumqualität an. Durum (200 Euro/t) wird unter dessen Oberkante bewertet.
Einiges Kopfschütteln verursachten neuerlich die Wiener Maisnotierungen. Zwar habe Futtermais etwas angezogen, der Industriemaisnotierung, die um vier Euro unter der für Futterqualität liegt, dürfte aber lediglich ein vereinzeltes Geschäft zugrundeliegen.
Sowohl inländische wie auch vom Weltmarkt importierte und kennzeichnungspflichtige Sojaschrote gaben einen Deut nach.
Christian Posekany, AIZ