Inklusives Bildungs- und Arbeitsprojekt in Buch kann fortgeführt werden

Der Schafflerhof dient als Lern- und Arbeitsplatz für 14 junge Menschen mit Unterstützungsbedarf. Das Land Tirol und der Landeskulturfonds haben das Fortbestehen des Bio-Bauernhofes abgesichert.

IBBA-Geschäftsführer Georg Moser vor dem Schafflerhof

Ob im Garten-, Obst- und Ackerbau, in der Nutztierhaltung mit Schafen und Hühnern oder im Küchenbetrieb – die Tätigkeitsfelder bei der IBBA gGmbH am landwirtschaftlichen Bio-Betrieb Schafflerhof in Buch in Tirol sind vielfältig. IBBA steht für „Inklusives Bäuerliches Bildungs- und Arbeitsprojekt“. Für 14 junge Menschen mit Unterstützungsbedarf stellt der Schafflerhof den täglichen Lern- und Arbeitsplatz dar. Hier werden sie in ihren Fähigkeiten gefördert und ausgebildet, üben Arbeitsabläufe ein und erwerben Arbeitskompetenzen. Damit soll nicht nur die individuelle Entwicklung gefördert werden, sondern auch der Sprung in die Arbeitswelt gelingen. Rund 100 Absolventen gehen bereits erfolgreich einer Beschäftigung am Arbeitsmarkt nach. 

Sinnstiftende Tätigkeit

Seit 20 Jahren hatte die IBBA gGmbH den Schafflerhof gepachtet – nun wurde der zum Verkauf stehende Hof erworben. Das Land Tirol stellte hierfür eine Subvention in Höhe von 200.000 Euro zur Verfügung. Der Landeskulturfonds erwarb ein zum Hof gehörendes und betriebsnotwendiges Feld. Im Rahmen eines Medientermins fand ein Lokalaugenschein mit Inklusionslandesrätin Eva Pawlata, Thomas Danzl, Geschäftsführer des Landeskulturfonds, Georg Moser, Geschäftsführer der IBBA gGmbH, und der Bürgermeisterin von Buch Marion Wex statt.

„Bäuerliche Tätigkeiten sind nicht nur maßgeblich für Tirols Lebensmittelversorgung und Flächenbewirtschaftung, sondern auch sehr sinnstiftend: Vom Anbau über die Pflege der Kulturen bis hin zur Ernte, aber auch der Umgang mit und die Pflege von Tieren erfüllt Menschen mit Freude. Vor diesem Hintergrund war es für uns von Anfang an klar, dass wir den Fortbestand des Sozialvereins auf dem Schafflerhof unterstützen wollen“, erläutert LH-Stv. Josef Geisler, der dem Landeskulturfonds vorsteht. Um den Fortbestand zu sichern, unterbreitete die IBBA gGmbH gemeinsam mit dem Landeskulturfonds dem Verkäufer des Schafflerhofs ein Angebot für die Hofstelle und das Freilandgrundstück im Ausmaß von rund 18.500 Quadratmetern. „Wir haben das Grundstück angekauft und es wird der IBBA für fünf Jahre zur Bewirtschaftung sowie zum nachträglichen Ankauf im Wege eines Vor- und Wiederkaufsrechts angeboten“, erläutert GF Danzl.

Arbeitsleben ermöglichen

„Die Grundidee von IBBA ist: Die Landwirtschaft sowie die Arbeit mit der Natur und mit Tieren bergen ein großartiges pädagogisches Potenzial. Dieses nutzen wir, um jungen Menschen mit Unterstützungsbedarf den Einstieg ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Der Schafflerhof bietet dafür ausgezeichnete Rahmenbedingungen. Wir sind sehr froh, dass nach mehr als einem Jahr Abstimmung der Hofkauf zustande gekommen und damit die langfristige Zukunft von IBBA sichergestellt ist“, sagt GF Moser. 

Maßgeschneiderte Lehre 

IBBA richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten, Behinderungen oder psychischen Beeinträchtigungen. Je nach ihren Fähigkeiten, Interessen und Möglichkeiten können sie zwischen Berufsvorbereitung und Qualifizierung wählen. Bei der Berufsvorbereitung, die bis zu drei Jahre dauert, geht es darum, durch die Mitarbeit in allen Bereichen des Bauernhofs den persönlichen Berufswunsch zu finden. Die Qualifizierung hat das Ziel, die Teilnehmer auf den gewünschten Ausbildungs- und Arbeitsplatz vorzubereiten und diesen zu erreichen. In den ein bis eineinhalb Jahren der Qualifizierung erhalten die Teilnehmer einen regulären Lohn. Beide Wege werden durch Gespräche, Workshops, Unterricht, Berufsorientierung bzw. Bewerbungstraining sowie Praktika bzw. Praxiswochen in Betrieben begleitet. Insgesamt sind derzeit 25 Personen am Schafflerhof beschäftigt.

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AUTORRed. JS
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