Wie gut ist meine Maissilage?

Mittels sensorischer Bewertung und Laboranalyse lassen sich gezielt Maßnahmen zur Optimierung des Grundfutters ableiten.

Grundfutteruntersuchungen zahlen sich immer aus.

Neuer Silo, neue Ration. Wer bis jetzt die Nährstoffgehalte seiner aktuellen Grundfuttervorräte noch nicht kennt, sollte die feldarbeitsfreien Tage zur Probennahme nutzen. Das betrifft insbesondere die Maissilagen, wo es aufgrund der besonderen Witterungsbedingungen des zu Ende gehenden Jahres zu Abweichungen gegenüber den üblichen Gehalten laut Futtermitteltabellen kommt.

Viele Möglichkeiten der Auswertung

Eine Futteruntersuchung erfordert zwar etwas Arbeit zur Probennahme und verursacht Kosten, das Geld ist aber gut investiert. Denn eine Futteruntersuchung liefert:

  • Rückmeldung zu futterbaulichen Maßnahmen und Düngung,
  • Nähr- und Mineralstoffgehalte verschiedener Chargen,
  • Daten zur Rationsberechnung,
  • Überprüfung von Futter- und Gärqualität sowie Verdichtung.

Die Untersuchung der Nährstoffe und Mineralstoffe lässt Rückschlüsse auf Erntezeitpunkt, Pflanzenbestand und Düngung zu. Die Werte bei Rohprotein, Phosphor und Kalium sind Indikatoren für Düngeintensität und Düngewirkung. Erhöhte Gehalte an Rohasche und Eisen zeigen Futterverschmutzung an. Orientierungswerte für unbedenkliche Proben sind hier 100 g Rohasche/kg TM und 500 mg Eisen/kg TM. Das Thema Verschmutzung betrifft vor allem Grassilagen.

Bei den Maissilagen gilt es, vor allem den Stärkegehalt zu beachten. Mitte bis Ende der Teigreife der Körner geerntete Maissilagen sollten TM-Gehalte der Gesamtpflanze von 300 bis 370 g TM/kg erreichen und einen Stärkeanteil über 300 g/kg TM aufweisen. In diesem Reifestadium weist die Gesamtpflanze einen ADF-Anteil (schwerverdauliche Zellulose, unverdauliches Lignin) von 200 bis 230 g/kg TM auf.

Ethanol weist auf Hefen hin

Wichtig zu beachten sind auch die Essigsäure- und Ethanolgehalte. Der Orientierungswert für Essigsäure beträgt 10 bis 25 g/kg TM, jener für Ethanol 10 bis 15 g/kg TM. Zu geringe Essigsäuregehalte können bei Maissilagen mit hohen TM-Werten auftreten, wodurch die aerobe Stabilität der Silagen leidet. Zu viel Essigsäure mindert die Futteraufnahme. Erhöhte Ethanolgehalte sind kritisch, weil sie Hefen anzeigen, die Nacherwärmungen auslösen können. In puncto Siliermitteleinsatz können über Dosierautomaten eingesetzte heterofermentative Milchsäurebakterien zu intensiver Vergärung führen und den Essigsäuregehalt um etwa 5 g/kg TM heben. Es gilt: Eine zu kurze Gärdauer bis zur Öffnung, die Auflockerung bei der Entnahme und ein zu ge- ringer Vorschub sind kritisch für die Futterqualität. Bei wärmerer Witterung im Frühjahr steigt damit das Verderbrisiko durch Nacherwärmung. 

- Bildquellen -

  • Probennahme Silo: agrarfoto.com
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AUTORRed. HM
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