Mehr als 150 Branchenvertreter aus 26 Ländern waren vor Ort und diskutierten die Herausforderungen rund um das Geschäft mit Laubholz. Schon eingangs stellten EOS-Vizepräsidentin Maria Kiefer-Polz und ETTF-Präsident Ad Wesselink zwei Fragen an das prominent besetzte Auditorium in den Raum. Nämlich: „Hat der Laubholzmarkt seinen Tiefpunkt erreicht?“ und „Kann 2025 das Jahr der Erholung werden?“ Die einschlägigen Unternehmen seien jedenfalls bestrebt, zweiteres mit Ja zu beantworten. Man habe sich an die höheren Energie-, Personal- und Ausrüstungskosten bestmöglich angepasst, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, so Kiefer-Polz und Wesselink unisono.
Schwächelnder Markt
Christoph Schneider vom Economica-Institut konnte betreffend der aktuellen Konjunktur bei Laubholz nur bedingt Entwarnung geben. In seinem Vortrag benannte er vor allem die zunehmenden globalen Spannungen als hinderlich für florierende Geschäfte mit Laubholz. Das gelte auch für den US-Markt wie Michael Snow vom American Hardwood Export Council erklärte. Die Produktion in den USA zeige einen langfristigen Abwärtstrend aufgrund der schwachen Inlandsnachfrage nach nahezu allen Laubholzanwendungen. Exporte in Überseemärkte verlaufen ebenso schleppend, besonders in China gäbe es nur mäßige Nachfrage. Dessen Vertreter, James Xu von Shanghai AM Forest Products, riet den Teilnehmern dringend dazu, neue Vertriebskanäle zu besetzen, da solche „innovativen Verkaufsmethoden in China zunehmend an Bedeutung gewinnen“.
Anteil und Zuwächse steigen
Dass Europas Bedeutung in der Laubholzproduktion steigen wird, legte Silvio Schüler vom Bundesforschungszentrum für Wald dar. Der Anteil der Laubwälder in Europa sei im Steigen begriffen, durch den Klimawandel sei auch deren Wachstum beschleunigt. „Die Gesundheit der Wälder ist entscheidend für eine stabile Rohstoffversorgung der Laubholzindustrie“, gab er dem Publikum noch mit. Denn auch bei Laubgehölzen bedrohen Klimawandel und Waldschädlinge die Vitalität der Bestände. Eine Anpassung des Waldmanagements sei genauso notwendig wie die Förderung der stofflichen Nutzung von Laubholz. Dass sich auch bei der Verwendung von Laubholz als Konstruktionsholz und im Möbelbau einiges tut, wurde im zweiten Veranstaltungsblock deutlich. So schätzten führende Forscher aus Österreich das Potenzial von holzbasierten Hybridkonstruktionen sowie neuen Materialkonzepten als hoch ein.
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