Acht neue Kulturbotschafter für das Ötztal

Sichtbares Zeichen der gemeinsamen Arbeit ist der wieder belebte Feldstadel in Sölden.

Sichtbares Zeichen der gemeinsamen Arbeit ist der wieder belebte Feldstadel in Sölden.

Die erste Auflage des Lehrgangs Ötztaler Kultur.Land.Botschafter hat acht Absolventen hervorgebracht, die in fünf mehrtägigen Modulen wertvolles Wissen in Theorie und Praxis erwarben. Diese gemeinsame Initiative von Lebensraum Ötztal, dem Naturpark Ötztal und der Ötztaler Museen trägt dazu bei, alte Traditionen und Kulturtechniken zu bewahren, handwerkliche Fähigkeiten weiterzureichen sowie die Naturvielfalt in der Kulturlandschaft zu fördern. Eine Fortführung des Pilotprojekts für 2025 ist geplant.

Ein breites Themenspektrum stand von April bis Oktober 2024 für die Teilnehmer des einzigartigen Ausbildungsmodells Ötztaler Kultur.Land.Botschafter auf dem Programm. Dieses besticht durch einen Mix aus fachlicher Theorie und praktischer Umsetzung. Konkrete und nunmehr sichtbare Beispiele dafür sind etwa das gemeinsame Anlegen einer Blühfläche beim Naturparkhaus Ötztal, das Errichten eines historischen Holzzauns beim Heimatmuseum in Längenfeld oder der Erhalt alter Holzbauten. Unter Anleitung des erfahrenen Zimmermanns Alois Gstrein wurde in Sölden ein baufälliger Feldstadel – im Ötztaler Dialekt „Pille“ – abgetragen und wieder neu aufgebaut.

Gefährdeten Kulturschatz bewahren

Neben den Fachleuten bei den einzelnen Modulen steuerten der Naturpark Ötztal und die Ötztaler Museen ihre Expertise zum Programm bei. „Die Ötztaler Kulturlandschaft ist ein großer Schatz, der gefährdet ist und den es zu bewahren gilt. Deshalb wurde dieses Pilotprojekt ins Leben gerufen“, erklärt Edith Hessenberger, Geschäftsführerin der Ötztaler Museen. Der Versuch war erfolgreich: Insgesamt acht Teilnehmer durchliefen sämtliche Module und dürfen nun als Ötztaler Kultur.Land.Botschafter auftreten und ihr erworbenes Wissen weitergeben. „Dass durch Erhalt und Neuanlage wertvoller Kulturlandschaftselemente wie ‚Bauerngartln‘, Trockensteinmauern oder Zäune auch neuer Lebensraum für spezielle Tiere und Pflanzen in der heute landwirtschaftlich teils stark überprägten Landschaft entsteht, ist ein großer Mehrwert für die Ötztaler Natur. In diesem Sinne freuen wir uns sehr auf eine Fortsetzung dieser gemeinsamen Initiative“, erklärt Thomas Schmarda, Geschäftsführer des Naturparks Ötztal. Für 2025 wird eine Fortsetzung des Ausbildungslehrgangs vorbereitet. 

„Keine Gästebelustigung“

Angesprochen werden Einheimische und andere Interessierte wie Alpenvereinsmitglieder, denen das Bewahren und Forttragen alten Wissens ein echtes Anliegen ist. „Natürlich können auch interessierte Gäste daran teilnehmen. Aber das Programm hat keinen Entertainment-Charakter, sondern ist eine Wissensplattform“, so Raphael Kuen, Lebensraum Ötztal Manager. Unterstützt wird dieses Anliegen von der Raiffeisenbank Längenfeld als Partner.

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AUTORRed. HP
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