Auch in Ludwigshafen wurden schon im Vorjahr Sparmaßnahmen angekündigt. In Knapsack und Frankfurt/Main ist schon mit Jahresende Schluss.

Wie die Konzernführung in Ludwigshafen Anfang Juli mitteilte, werden die Produktionsanlagen in Knapsack und Frankfurt am Main bis zum Jahresende stillgelegt. Geplant sei, beide Standorte zu verlassen, nachdem alle Aktivitäten inklusive Rückbau abgeschlossen sind, so ein Sprecher. Rund 300 Arbeitnehmer sind betroffen. Zwar will man die Arbeitsplätze noch bis Ende 2025 erhalten, sie dann allerdings „in Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung schrittweise reduzieren“. Damit setzt BASF seinen Februar 2023 gestarteten Sparkurs weiter fort. Insgesamt sollen tausende Mitarbeiter eingespart werden, auch im Stammwerk in Ludwigshafen.

Die Umstrukturierungen seien aus Kostengründen notwendig geworden, wurde erklärt. So machen Generika-Hersteller und alternative Technologien dem Chemieriesen zunehmend Konkurrenz, steigende Energie- und Rohstoffkosten täten ihr Übriges. Obwohl man in beiden Produktionsanlagen die Kosten gesenkt habe, sei die Profitabilität nicht länger gegeben.

Konzerneigene Produktion läuft aus

Für BASF bedeutet die Schließung nicht nur den Verlust zweier Werkstandorte, künftig wird damit auch auf die hauseigene Produktion des Wirkstoffs Glufosinat-Ammonium (GA) verzichtet. Dieser bildet die Basis für eines der weltweit am häufigsten verwendeten Breitbandherbizide, etwa das vormals noch vom Konkurrenten Bayer vertriebene Basta 150 SL. In der EU und damit auch in Österreich ist dessen Zulassung seit 2018 zwar ausgelaufen, in Asien, Nord- und Südamerika kommt es hingegen noch zur Anwendung. BASF wird auch eigenen Angaben zufolge auch in Zukunft noch auf Glufosinat-Ammonium setzen, greift dazu allerdings auf Drittanbieter zurück, welche dies günstiger liefern könnten. Zugleich konzentriere man sich in Ludwigshafen auf die Entwicklung von GA-Lösungen der sogenannten „nächsten Generation“.

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AUTORRed. CW
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