In Oberösterreich haben in der heurigen Bildungssaison insgesamt 127 Personen ihre landwirtschaftliche Berufsausbildung mit der Meisterprüfung abgeschlossen. Der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer, Karl Grabmayr, Landarbeiterkammer-Präsident Eugen Preg und die bäuerliche Landtagsabgeordnete Michaela Langer-Weninger, überreichten ihnen vergangene Woche die Meisterbriefe.
Bäuerinnen und Bauern setzen auf Bildung
Viele zukünftige landwirtschaftliche Betriebsleiter nehmen die Möglichkeit wahr, in der Meisterausbildung die Kennzahlen und Daten ihres Betriebes genau zu analysieren und in der Meisterarbeit ein Betriebsentwicklungskonzept zu erarbeiten.
„Die bestmögliche Ausbildung ist eine Produktionsgrundlage, die einem keiner mehr wegnehmen kann. Dieses Bewusstsein ist in der oberösterreichischen Landwirtschaft stark ausgeprägt, das zeigen uns die hohen Abschlusszahlen in der Meisterausbildung. Professionelle Berufsausbildung ist auch eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Oberösterreich ein starkes agrarisches Produktionsland bleibt“, so Grabmayr.
In der abgelaufenen Bildungssaison haben 106 Meister den mehrjährigen Meisterkurs Landwirtschaft abgeschlossen. In der Forstwirtschaft können 19 und im Fachgebiet Gartenbau zwei neue Meister begrüßt werden. „Die Anforderungen an das Engagement und das Zeitmanagement der Meister sind hoch, die zu erbringenden Arbeiten erfordern einiges an Aufwand“, betonte Langer-Weninger, die Obfrau der ARGE Meister.
Die Meister des Jahres 2018
Wie jedes Jahr wurden auch heuer drei Personen auf Grund besonderer Leistungen mit dem Titel „Meister des Jahres“ ausgezeichnet. Es sind dies:
- Simon Kneißl aus Polling im Innkreis
Der Quereinsteiger in die Landwirtschaft, der in einen landwirtschaftlichen Betrieb eingeheiratet hat, punktete bei der Fachjury durch seine prozessorientierte und klar gegliederte Meisterarbeit. Kneißl arbeitet am bäuerlichen Betrieb im Nebenerwerb mit und ist im Haupterwerb Projekt-Verantwortlicher in einem Unternehmen. In der Meisterausbildung konnte er seine bisher erlernten und die neu erworbenen Fähigkeiten bestens umsetzen und so seine mittelfristigen Ziele der Jury bestens darlegen. In seiner Meisterarbeit zeigte Simon Kneißl auf, wie er gemeinsam mit seiner Gattin künftig den Betrieb gestalten wird, damit der Betrieb im Nebenerwerb mit einer Vollarbeitskraft geführt werden kann. Er legt darauf wert, dass die Lebensqualität nicht unter „die Räder“ kommt.
- Florian Lindenbauer aus Altmünster
Lindenbauer hat die Forstwirtschaft von der Pike auf gelernt, da ihm dieser Beruf quasi in die Wiege gelegt wurde. Sein Vater, der als Forstarbeiter bei den österreichischen Bundesforsten arbeitet, konnte Florian von seinem Beruf so begeistern, dass dieser eine dreijährige Lehre als Forstfacharbeiter bei den Bundesforsten begann. Nun zum Meister der Forstwirtschaft aufgestiegen, organisiert er Holzernteeinsätze und stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen Forstbetrieb und Dienstleister dar. Dieser Ausbildungsweg, wie ihn Florian Lindenbauer gegangen ist, nämlich von der Lehre zum Facharbeiter und dann zum Meister, ist in dieser Branche in Österreich schon sehr selten und hat die Jury dazu bewogen, dies mit dem Titel Meister des Jahres zu würdigen.
- Manuela Mair aus Aichkirchen
Aufgewachsen am elterlichen Betrieb, absolvierte Manuela Mair zunächst eine außerlandwirtschaftliche Ausbildungs- und Berufsschiene: Handelsakademie, Fachhochschule für Innovations- und Produktmanagement, außerlandwirtschaftliche Berufstätigkeit. Danach folgte aber der Sprung zurück zum Ursprung – Facharbeiterausbildung im Fachgebiet Landwirtschaft und Geflügelwirtschaft und nun der krönende Abschluss zur Meisterin der Landwirtschaft. Manuela Mair überzeugte die Jury durch ihre Meisterarbeit – wer sich für ein Thema interessiert und dafür brennt, die betrieblichen Kennzahlen hat und interpretieren kann, ist auf dem sicheren Weg eine Produktionssparte neu auszurichten. Durch den Neubau einer Geflügelmasthalle möchte Manuela Mair unter Berücksichtigung von Tiergesundheit und hohen Standards im Tierwohl den Arbeitsplatz für sich wieder zu 100 Prozent am Hof schaffen