Trafen sich in der Wachau: Bernhuber, Rukwied.

Auf einen Wahlerfolg der Volkspartei und ihres bäuerlichen Kandidaten hoffen auch Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, der mit rund 300.000 Mitgliedern dort größten bäuerlichen Interessenvertretung zwischen Bodensee und Ostsee, oder auch Daniel Buda, wie Bernhuber EU-Abgeordneter und Agrarpolitiker der Demokratisch-Liberalen Partei in Rumänien.

Besuch von Rukwied erhielt der 32-jährige Mostviertler vergangene Woche in Österreich. Beide sprachen in der Wachau über agrarpolitische Herausforderungen wie etwa über nötige Anpassungen des Green Deals der EU. Dabei zollte der erfahrene Agrarpolitiker aus Baden-Württemberg seinem jungen Kollegen aus Niederösterreich seinen Respekt: „Alexander Bernhuber leistet für unsere Landwirte eine wichtige Arbeit in Straßburg und Brüssel“, erklärte Rukwied, etwa in Bezug auf die umstrittene SUR-Verordnung, also die Richtlinie zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln. „Mit seinem Fachwissen und seiner Praxiserfahrung ist er ein profunder Agrarpolitiker im EU-Parlament geworden und ein starker Partner auch für die deutschen Bauern“, so Rukwied, der seine enge Zusammenarbeit mit Bernhuber betonte und diesem dafür den „Dank des Deutschen Bauernverbandes“ überbrachte.

Ohne Pflanzenschutz wäre Landwirtschaft „de facto unrentabel“

Die Wachau als Treffpunkt für ihr Gespräch wurde von beiden nicht zufällig ausgewählt. In den ersten SUR-Entwürfen sah die EU-Kommission vor, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Natura- 2000-Gebieten wie der Wachau gänzlich verboten werden solle. Bernhuber trat dagegen mit Fakten auf und brachte mit seiner Überzeugungsarbeit die Richtlinie zu Fall. „Die Arbeit am Feld oder Acker kann ohne Pflanzenschutz nicht funktionieren, wäre de facto unrentabel und hinsichtlich der erwartbaren Ernteverluste zu risikoreich. SUR hätte nicht nur Landwirte in der Wachau in ihrer Existenz bedroht.“ Denn „von der Landwirtschaft muss man auch leben können“, waren sich beide einig.

Auch Daniel Buda schätzt die „Zusammenarbeit mit Alexander Bernhuber im EU-Parlament sehr“, wie er die BauernZeitung wissen ließ. „Seine praktische Erfahrung als Landwirt und seine fachliche Kompetenz nicht nur beim Thema Pflanzenschutz oder sein Engagement zur Lösung der Wolfsproblematik sind eine echte Bereicherung für unsere Fraktion und das Europäische Parlament.“ Buda beschreibt Bernhuber als „durchsetzungsfähig“, er habe sich „trotz seines jungen Alters schnell zu einem wichtigen Akteur in der europäischen Agrarpolitik entwickelt“. Beide hoffen, dass sie ihre gute Zusammenarbeit im Interesse der europäischen Landwirte auch in der nächsten Legislaturperiode fortsetzen können.

Lopatka nennt FPÖ eine „Führerpartei“

Indes hat in der ORF-Pressestunde am Sonntag der Spitzenkandidat der ÖVP für die EU-Wahl, Reinhard Lopatka, erneut mit deutlicher Klarheit („unmöglich“) eine Zusammenarbeit mit der „Führerpartei“ FPÖ auf Bundesebene und im EU-Parlament ausgeschlossen. Dies gelte auch, wenn FPÖ-Chef Herbert Kickl einen Schritt zur Seite machen würde. Für Lopatka gilt: „Die FPÖ ist Kickl“, die „Kickl-FPÖ ist eine völlig andere“ als jene Freiheitliche Partei, mit der auch er früher zusammengearbeitet habe.

- Bildquellen -

  • Bernhuber und Rukwied: ANNA SCHUECKER
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AUTORBernhard Weber
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