Wir haben Kraft für die Zukunft“, betont der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank (RLB) Oberösterreich, Heinrich Schaller. Er präsentierte am vergangenen Freitag die Jahresbilanz 2023 seiner Bank und damit ein „sehr erfreuliches Ergebnis“, so Schaller. „Die Banken hatten die letzten acht Jahre ein schwieriges Umfeld und sieben Jahre mit Negativzinsen. Jetzt leben wir wieder in Normalzeiten, daher ist es wichtig, jetzt wieder Kapitalstärke aufzubauen“, so der Bankenchef. Für die RLB OÖ heißt das konkret einen um 80 Prozent gesteigerten Gewinn: Der Jahresüberschuss nach Steuern beläuft sich auf 608 Millionen Euro (nach knapp 339 Millionen im Jahr 2022). Das Betriebsergebnis liegt bei 882,6 Millionen Euro und hat sich damit gegenüber 2022 mehr als verdoppelt. Stolz ist Schaller auf die harte Kernkapitalquote, die um 0,8 Prozentpunkte ausgebaut werden konnte und nun im Konzern bei 16,6 Prozent liegt, „weit über den gesetzlichen Vorgaben“, so Schaller. Das unterstreiche sehr deutlich, dass der Konzern „sehr solide und nachhaltig agiert und optimal für die Zukunft aufgestellt ist“, fasste der Generaldirektor bei der Bilanzpressekonferenz zusammen.
„Wir sind sehr froh über das Ergebnis, aber es ist auch notwendig, um für Rückschläge
gewappnet zu sein.“ heinrich schaller
Laut Schaller wurden die Risikovorsorgen für potenzielle Ausfälle bei Krediten nach den „außergewöhnlich niedrigen Niveaus“ der vergangenen Jahre um 141 Millionen Euro auf mehr als 233 Millionen Euro erhöht. „Wir sind also sehr konservativ vorgegangen und haben uns einen guten Puffer für die Zukunft geschaffen“, so der Generaldirektor.
Die Kundenforderungen sind im vergangenen Jahr von 25,9 auf 26 Milliarden Euro leicht gestiegen. Das Umfeld dafür sei gerade schwierig, deswegen sei die dennoch gesteigerte Finanzierungsleistung sehr positiv zu betrachten.
Raiffeisen-Sparvolumen um 14 Prozent gestiegen
Eine wahre Renaissance habe im vergangenen Jahr das Sparen erlebt, allem voran der Wunsch nach „verlässlichen“ Sparformen. „Unsere Kunden haben die intensive Beratung der Bankbetreuer sowie das gestiegene Zinsumfeld genutzt und ihr Geld verstärkt in Sparprodukten sowie auch in Wertpapieren angelegt“, so Schaller. Das Sparvolumen der Raiffeisenbankengruppe OÖ sei um 14 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro gewachsen. Acht Milliarden davon entfallen bereits auf das Online-Sparen. Dieser Trend werde sich weiter verstärken. „Man geht dann nur noch zum Schalter, wenn man Beratung braucht“, so Schaller, der daher auch bestrebt ist, das Beratungsgeschäft voranzutreiben. „Raiffeisen wird aus der Region sicher nie verschwinden“, betonte er auch in diesem Zusammenhang.
Momentan sei vermehrte Beratung zum neuen Wohnbaupaket gefragt, wegen noch fehlender Details seien private Kreditanfragen aber gänzlich zum Stillstand gekommen. „Grundsätzlich erwarten wir für 2024 wieder einen Anstieg bei Immobilienkrediten“, so Schaller.
Schaller erhofft Ende der Rezession für 2024
Der erfreulichen RLB-Jahresbilanz 2023 steht Schallers Einschätzung der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung gegenüber. „Ich hoffe, dass wir die Rezession 2024 verlassen können, bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob das gelingen wird“, so Heinrich Schaller.
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