Caroline Weinberger wird Österreich bei der Forstarbeiter-Weltmeisterschaft vertreten

Diese vier Damen ritterten unter den Augen der beiden Nationalteam-Betreuer Armin Graf (li.) und Johannes Kröpfl (re.) um den Startplatz beim Damenbewerb im Rahmen der Forstarbeiter-WM in Norwegen: Franziska Berr, Christina Vogler, Caroline Weinberger und Barbara Rinnhofer (v. l. n. r.). Foto: Forstwettkampfverein Österreich

Erstmals wird heuer im Rahmen der Forstarbeiter-Weltmeisterschaft ein Damen-
bewerb ausgetragen. In der Österreich-internen Qualifikation setzte sich die Kärntnerin Caroline Weinberger souverän durch.

Vier junge Motorsägen-Athletinnen schnitten vergangenes Wochenende am Forstwett-
kampf-Zentrum Litzlhof in Kärnten um die Wette. Dabei wurde der einzige Startplatz für Österreich beim Damenbewerb im Rahmen der Forstarbeiter-WM in Norwegen vergeben.

Neben der Kärntner Lokalmatadorin Caroline Weinberger ritterten Chrstina Vogler (NÖ), Barbara Rinnhofer und Franziska Berr (beide Stmk.) um dieses eine Ticket für Lillehammer. Bei optimalen Bedingungen wurden insgesamt vier komplette Wertungsdurchgänge absolviert. Ein Durchgang bestand aus den WM-Disziplinen Kettenwechsel, Kombinationsschnitt, Präzisionsschnitt, Zielfällung und Entasten. Bei den warmen Temperaturen kamen die vier Damen ordentlich ins Schwitzen.

Die Jüngste fährt zur WM

Am coolsten blieb dabei die Jüngste im Quartett: Caroline Weinberger. Die 18-jährige Lavanttalerin war in allen vier Durchgängen eine Klasse für sich und überbot als einzige Starterin stets die 1500-Punkte-Marke. Damit konnte ihr in der Endabrechnung (der schlechteste Wertungsdurchgang wurde gestrichen) keine ihrer drei Konkurrentinnen gefährlich werden. Die überglückliche WM-Starterin freute sich über den gelungenen Wettkampf: „Ich muss zugeben, ich war schon etwas nervös. Dann ist es aber ganz gut gelaufen – ich bin natürlich sehr zufrieden.“

Knapp dran

Stets knapp dran war Barbara Rinnhofer. Der Mürztalerin fehlten in der Endabrechnung aber doch die entscheidenden Punkte. „Schade, dass es nicht geklappt hat. Es hat auf alle Fälle viel Spaß gemacht“, resümierte die Steirerin. Ebenfalls mit ihrer Leistung zufrieden zeigte sich Christina Vogler, die vor allem im Präzisionsschnitt mit starken Ergebnissen aufzeigte. Gar nicht nach Wunsch lief es hingegen für Franziska Berr, die sich mehr ausgerechnet hatte. „Leider hat es nicht so geklappt wie erhofft. Es war für mich dann doch anstrengender als gedacht“, bilanzierte die angehende Försterin.

Begeistert zeigten sich die beiden österreichischen Teambetreuer, Armin Graf und Johannes Kröpfl, von den gezeigten Leistungen. Mit Caroline Weinberger ist nun das rot-weiß-rote Aufgebot für die Forstarbeiter-Weltmeisterschaft von 2. bis 5. August in Norwegen komplett. Neben Weinberger werden in der Allgemeinen Klasse Mathias Morgenstern, Jürgen Erlacher (beide Kärnten) und Harald Umgeher (NÖ) an den Start gehen. Im Juniorenbewerb will der junge Kärntner Daniel Oberrauner an die großen Erfolge der letzten Jahre anschließen.

Die fünf WM-Disziplinen

  • Kettenwechsel: Schwert wenden und Kette wechseln, lautet hier die Devise. Die Motorsäge muss dabei wieder einsatzbereit zusammengesetzt werden, denn die Bewerbe Kombinierter Schnitt und Präzisionsschnitt müssen ohne weitere Veränderungen an der Maschine damit durchgeführt werden.
  • Kombinierter Schnitt: Von zwei Stämmen wird je eine drei bis acht Zentimeter dicke Holzscheibe abgeschnitten. Die Schwierigkeit dabei ist, dass von unten und oben nur bis zur Hälfte des Stammes geschnitten werden darf. Beide Schnitte sollten sich ohne Versatz treffen und rechtwinklig zur Stammachse durchgeführt werden.
  • Präzisionsschnitt: Wie beim kombinierten Schnitt wird von zwei Stämmen eine drei bis acht Zentimeter dicke Holzscheibe abgeschnitten – diesmal aber nur von oben. Allerdings sind die Stämme bei dieser Disziplin auf einem Brett am Boden befestigt. Die Scheibe soll möglichst vollständig abgeschnitten werden, ohne jedoch das Brett anzuritzen. Eine Sägemehlschicht versperrt den Athleten zusätzlich die Sicht auf die Kontaktzone zwischen Stamm und Brett – hier sind Augenmaß und Fingerspitzengefühl gefragt.
  • Zielfällung: Innerhalb von drei Minuten soll ein Baum (Mast) so nahe wie möglich an einem vorgegebenen Ziel gefällt werden – natürlich muss der Athlet dabei arbeitstechnische Vorgaben einhalten und auf die Arbeitssicherheit achten.
  • Entasten: Die Athleten müssen auf zylindrischen Stämmen 30 runde Äste, die in einem standardisierten Muster eingesetzt sind, absägen. Diese Aufgabe gilt es so stammeben und rasch wie möglich zu erledigen, ohne dabei auf die Arbeitssicherheit zu vergessen.

Über den Forstwettkampfverein Österreich

Der gemeinnützige Verein fördert die Austragung von Forstberufswettkämpfen in Österreich. Insbesondere unterstützt er die österreichischen Teilnehmer/innen an Welt- und Europameisterschaften. Die Forstwettkämpfe dienen u.a. dazu, den Sicherheitsaspekt in der Forstarbeit sowie die forstliche Ausbildung ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken.

Alle Neuigkeiten rund um den Forstwettkampfverein sowie das österreichische Nationalteam hält die Facebook-Seite des Vereins unter www.forstwettkampf.at bereit.

Weiterführende Links

Informationen zur Weltmeisterschaft 2018 in Lillehammer finden Sie unter: www.wlc2018.com
Informationen rund um die Bewerbe, WM-Historie usw. finden Sie unter: www.ialc.ch

- Bildquellen -

  • Gruppenfoto 01: Forstwettkampfverein Österreich
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