Für Daniel Peer, seine Gattin Renate und die ganze Familie war es eine besondere Auszeichnung, als Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Landesrätin Simone Schmiedtbauer Anfang Februar ihren Bauernhof vulgo Schwoaga besuchten. Die Geschichte dieses Bauernhofes mitten in Weißenbach bei Liezen lässt sich bis ins Jahr 1339 zurückverfolgen. „Im Jahr 1850 kam Franz Peer durch die Heirat mit Maria Lackenschwaiger auf den Hof“, berichtete der geschichtlich sehr beschlagene Bauer den prominenten Gästen. Daniel ist seither bereits der fünfte Peer, der die Geschicke des Betriebes lenkt.
Biobetrieb seit 1990
Die Hofübergabe erfolgte im Jahr 2004. Da war der Schwoagahof schon längst ein anerkannter Biobetrieb (seit 1990). „Das passt genau für unseren Betrieb, denn es ist meine Philosophie, nachhaltig zu wirtschaften und jene Ressourcen zu nutzen, die wir selbst zur Verfügung haben.“ Seit 1991 werden hier stressfreie Hofschlachtungen im EU-konformen Schlachtraum durchgeführt. „Jährlich schlachten wir 15 bis 20 Tiere und vermarkten das gesamte Rindfleisch selbst“, berichtet der Landwirtschaftsmeister. „Wir stellen Fleischpakete ab fünf Kilo und mehr zusammen. Unsere besondere Spezialität ist der Rinderrohrschinken. Die Kunden kommen vor allem aus Liezen und dem oberen Ennstal, einzelne sogar aus Graz.“ Ergänzend fügt er hinzu: „Durch die Direktvermarktung ist nicht nur die Wertschöpfung höher, damit steigt auch die Wertschätzung und das ist wiederum eine Bestätigung für unsere Arbeit.“
Vor zwölf Jahren wurde ein neuer Stall (tiergerechte Haltung im Umlaufstall) errichtet. Mit 20 Kühen wird ein Stalldurchschnitt von zirka 6.000 Kilo Milch erzielt. „In den Sommermonaten sind die Kühe auf unserer Hube am Pyhrn und die Jungtiere aus eigener Nachzucht auf der Steinfeldalpe“, lässt Daniel Peer wissen. Der alte Rinderstall erfährt derzeit gerade durch einen gefühlvollen Umbau eine neue Funktion als Wohnhaus für Sohn Martin und seine Familie.
Schuhplattlern und Krampusspiel
Daniel Peer ist ein Bauer mit klaren Zielen („Wir streben an, energieautark zu werden.“), einem herzerfrischenden Bekenntnis zur Familie („Grund, Boden und Vieh sind unser Kapital, aber das größte Kapital ist meine Familie,“) und einer tiefen Verwurzelung zum ländlichen Brauchtum. Das zeigt sich zum Beispiel durch sein nun schon 30-jähriges Mitwirken in der Schuhplattlergruppe „D`Hochtausinger z`Weißenbach“ oder durch die Almauf- und -abtriebe, wenn er seine Rinder vom Schwoagahof durch die Bezirkshauptstadt Liezen auf die fast neun Kilometer entfernte Hube am Pyhrn treibt. Zudem ist er Obmann der Jagdgesellschaft und Spielleiter des traditionellen Krampusspieles in Weißenbach bei Liezen. Beim „Schwoaga“ wird zum Jahreswechsel auch noch die „Schnapssuppe“ gekocht und am Ostersonntag die vom einstigen Grazer Glockengießer Ernest Szabo gespendete Hausglocke geläutet („Osterläuten“).
In Weißenbach bei Liezen wurde er schon mit 21 Jahren Gemeinderat und wirkte später auch im Gemeindevorstand mit. Er ist Obmann von zwei Almgemeinschaften, Feuerwehrkamerad, Bauernbundobmann und Bezirkskammerrat.
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- Daniel Peer: Neues Land