In Österreich ist die Vermarktung der Speiseerdäpfel aus der alten Ernte schon weit fortgeschritten. Die Läger bei den Landwirten sind praktisch geräumt, die noch vorhandenen Vorräte bei den Händlern dürften bis Ende Mai reichen, zumal das Sortiment im Lebensmitteleinzelhandel durch Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum laufend ergänzt wird. Bis dato sind die Mengen an importierten Frühkartoffeln aber noch überschaubar.
Die Erzeugerpreise sind weiterhin stabil. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 22 bis 25 Euro/dt bezahlt, für Übergrößen meist 20 Euro/dt. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 26 Euro/dt zu erzielen. Für exportbestimmte Ware ohne AMA-Gütesiegel liegen die Erzeugerpreise regional auch deutlich tiefer.
Nach und nach richtet sich der Blick der Branche auf die neue Saison. Das kalte Frühjahr hat zwar den Anbau teils erheblich verzögert, die zuletzt frühsommerlichen Temperaturen trugen dazu bei, den Wachstumsrückstand wieder etwas zu vermindern. Im Burgenland und in der Steiermark erwartet man die ersten Frühkartoffeln Ende Mai.
Deutschland bleibt gut versorgt
In Deutschland bleibt der Speisekartoffelmarkt grundsätzlich gut versorgt. Weiterhin können fast alle Vermarkter aus dem Vollen schöpfen. Selbst in Süden und Westen Deutschlands, wo bekanntlich die Vorräte nicht so exorbitant groß waren wie im Norden, scheinen die Vorräte im Kühlhaus locker zu reichen, um bis Juni den Bedarf zu decken. Die erhofften Aufschläge für Kühlhausware waren bislang nur moderat bzw. fielen gänzlich aus. Daran dürfte sich auch in den nächsten Wochen kaum etwas ändern. Im Bundesdurchschnitt wurden zuletzt 11,50 bis 12 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ