Kohlmeise ist Österreichs häufigster Wintervogel im Siedlungsraum

Österreichs größtes Citizen Science-Projekt, die „Stunde der Wintervögel“ endete mit einem Teilnehmerrekord.  27.821 Teilnehmende übermittelten ihre Zählergebnisse an BirdLife Österreich. Am häufigsten konnten sie die Kohlmeise beobachten.

Mit 5,3 Individuen pro Garten wurde die Kohlmeise laut Vogelschutzorganisation in 89,4% der Gärten gesichtet und verwies den Vorjahressieger Haussperling (umgangssprachlich: Hausspatz) und den Feldsperling (umgangssprachlich: Feldspatz) auf die Plätze zwei und drei. Seit Anbeginn der winterlichen Zählungen sind diese drei Arten die häufigsten Vögel im winterlichen Siedlungsraum. Die heurigen Beobachtungen zeigten um knapp 2 Kohlmeisen mehr in den Gärten als in den Vorjahren. Der Haussperling und der Feldsperling traten ähnlich häufig auf wie in den Vorjahren. Der Haussperling flog in 45,6%, der Feldsperling in 42,1% aller Gärten. Die Amsel flatterte auf Platz vier und war im Vergleich zum Vorjahr in allen Bundesländern um ¼ (26,8%) häufiger anzutreffen.

Süd-Nord-Gefälle

Innerhalb Österreichs wurde zudem ein „Süd-Nord-Gefälle“ festgestellt: Im Süden des Bundesgebietes, in Kärnten, Steiermark, Südburgenland und Osttirol, waren deutlich mehr Vögel pro Garten zu beobachten. Dieses Phänomen kann seit Beginn der Zählreihe festgestellt werden – viele Kurzstreckenzieher und Teilzieher halten sich im Winter eher südlich des Alpenhauptkamms oder auch südöstlich des Alpenraumes auf als nördlich davon.

Langzeittrend negativ

Im Durchschnitt flatterten an den diesjährigen Zähltagen (5. bis 7.1.2024) rund 32 Vögel (32,3) in die heimischen Gärten. Das waren deutlich mehr als im Vorjahr, als sich mit 26 Vögeln pro Garten so wenige Vögel wie noch nie im Siedlungsraum aufhielten. Der Langzeittrend über die 15-jährige Zählreihe (2010 bis 2024) zeigt jedoch eine kontinuierliche Abnahme der Vögel pro Zählort: Waren in den ersten sechs österreichweiten Zähljahren noch mehr als 40 Vögel pro Garten zu beobachten, ging es ab 2016 nahezu stetig bergab. Das winterliche Auftreten der Vögel im Siedlungsraum wird laut BirdLife Österreich von verschiedenen Faktoren beeinflusst, welche sowohl die für Vögel typischen Bestandsschwankungen als auch den langfristig negativen Trend erklären können: die Witterung zum Zählzeitpunkt, das Nahrungsangebot abseits der Siedlungen, der Zuzug von Vögeln aus dem Norden, Lebensraumverschlechterungen für Vögel in den Siedlungen und Überwinterungstendenzen.

Das schönste Bild

Quelle: Regina Winkler

Zum dritten Mal bestand die Möglichkeit im Zuge der „Stunde der Wintervögel“, Fotos und Videos von Wintervögeln rund ums Futterhaus an BirdLife Österreich zu senden. Die schönste Momentaufnahme wurde nun prämiert: Das Siegerfoto von Regina Winkler zeigt Feldsperlinge an der Futtersäule.

Wer weitere Details zur Vogelwelt in seiner Region wissen möchte, kann sich online informieren: www.stunde-der-wintervoegel.at

- Bildquellen -

  • Feldsperlinge An Der Futtersäule: Regina Winkler
  • Top 10 Österreich Web: BirdLife Österreich; Vogelillustrationen: Mike Langman (rspb-images.com)
- Werbung -
AUTORRed. MS
Vorheriger ArtikelWut macht nicht solidarisch
Nächster ArtikelNur fairer Wettbewerb fördert Innovationen