Breitenbachs Bauernbuben sind Träger der Tradition des Peaschtln laffn

Niemand im Dorf bleibt unberührt. Ein Ritual, das sich Jahr für Jahr wiederholt. Aber ausnahmslos am Nikolausabend, dem 5. Dezember und Nikolaustag, dem 6. Dezember.

Ausschließlich am 5. und 6. Dezember sind die Peaschtln in Breitenbach unterwegs.

An diesen Tagen kann in Breitenbach am Inn auf die Bäuerinnen und Bauern gezählt werden, ganz besonders auch auf die vielen Bauern-Kinder. Gesamt gehen weit über 70 Landwirte und Jungbauern der schier unbändigen Leidenschaft des Peaschtln laffns nach und die Bäuerinnen sind in dieser Zeit die besonders starken Stützen am Hof. Nicht nur, dass sie die Peaschtln bewirten, sie sind an diesen Tagen meist auch im Stall auf sich allein gestellt. Sind doch die Bauern, die Jungbauern und auch schon die Buben beim Peaschtln laffn unterwegs. 

In Breitenbach wird der uralte Brauch des Peaschtln laffn noch heute so gelebt wie vor hunderten Jahren. Das Brauchtum wird nicht von Kitsch und Kommerz geprägt, sondern bei den Breitenbachern steht echte Nachbarschaftspflege im Vordergrund. Neben Gasthöfen und Privathäusern öffnen aktuell an die 20 Bauernhöfe die Türen für Brauchträger des Peaschtln laffns. Beim Ankommen am Hof wird laute „Musik gemacht“. Es wird kräftig getrommelt, geblasen und die Hupfer springen so hoch sie können. Das bringt den Besuchern Glück und reiche Ernte. „Je höher die Peaschtln hupfen, desto höher wachsen das Getreide, der Mais, die Früchte und Feldpflanzen.“ Neben der guten Ernte hupfen die Peaschtln auch für das Glück am Hof möglichst hoch. Die Hex` kehrt beim Rausgehen aus, so entfaltet der magische Brauch seine Wirkung. 

Peaschtln faszinieren 

Die Pass trommelt von Haus zu Haus. Voran geht die Hex`, ihr folgen Trommler, Blaser und Hupfer. Die Peaschtln üben eine magische Faszination aus. Wenn man die Peaschtln schon hört, steigt der Puls und das Herz schlägt schneller. Das Trommeln, Blasen und Glocken- und Schellengeläute birgt etwas Mystisches, das sich schwer erklären lässt. 

Brauchtum in Breitenbach

In Breitenbach wird das „Peaschtln laffn“ in seiner ursprünglichsten Form praktiziert. Das Brauchtum ist „von den Breitenbachern für die Breitenbacher“, erklärt Barbara Moser. 

Die Breitenbacherin hat unter anderem bereits drei Bücher über „Peaschtln“ in Breitenbach sowie in Nachbargemeinden verfasst und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte und dem Brauchtum in ihrer Heimatgemeinde. 

Buchtipp

Vor kurzem ist das Buch „Die Breitenbacher Peaschtl-Kinder“ von Barbara Moser erschienen. Das Buch ist bei SPAR Breitenbach, im Buchfachhandel oder unter mein.breitenbach@gmx.at um 25 Euro erhältlich. 01

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  • Z 2023 001 Foto 01 Gruppenfoto Stoana Pass 2022 Von Josefine Sader 2022 Stoana Pass (2): Josefine Sader/Stoana Pass
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AUTORRed. EA
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