Bei einem in der Gemeinde Grafenstein aufgefundenen Feldhasen wurde erstmals in Kärnten „Tularämie“ festgestellt. Die auch als „Hasenpest“ bekannte Krankheit ist hochansteckend. Wenige Keime des Erregers „Francisella tularensis“ genügen, um eine Infektion beim Menschen auszulösen. 2022 wurden in Österreich 35 Erkrankungsfälle beim Menschen gemeldet, davon 23 Fälle allein in Nieder- und Oberösterreich.
Das Bakterium befällt vor allem wild lebende Hasen und Kaninchen sowie Nagetiere wie Mäuse, Ratten und Eichhörnchen. Infizierte Tiere können die Krankheit aber auch auf den Menschen übertragen. Die Infektionsmöglichkeiten beim Menschen reichen von kleinsten Haut- oder Schleimhautwunden bis zur Infektion durch Zeckenstiche.
Als Vorsichtsmaßnahme appelliert der für Tierseuchen zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber daher dringend an die Bevölkerung, verendet aufgefundene oder krank wirkende Feldhasen keinesfalls anzugreifen. „Insbesondere im betroffenen Gebiet ersuche ich Hundebesitzer, ihre Hunde bei Spaziergängen an die Leine zu nehmen. Wer einen verendeten Hasen entdeckt, sollte sich umgehend an den vor Ort zuständigen Jäger wenden. Die Jägerschaft ist informiert und wird die Bergung des Tieres vornehmen.“
Aufgrund des ersten Nachweises wird nun jeder tot aufgefundene Feldhase in einem Labor untersucht, um festzustellen, ob er an Hasenpest verendet ist.
Auch Gesundheitslandesrätin Beate Prettner wies auf das hohe Risiko für den Menschen hin: „Die Hasenpest äußert sich beim Menschen meist mit grippeähnlichen Symptomen, kann im schlimmsten Fall aber auch lebensbedrohlich verlaufen.“ Meist entstehe an der Kontaktstelle ein schmerzloses Geschwür, häufige weitere Symptome sind dann Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie schmerzhafte Schwellungen der regionalen Lymphknoten.
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