Kommentar von Prof. Hubert Wachter,
Publizist.
Ja, das Wahlergebnis für Andreas Babler zum nunmehr ohne Rechenirrtümer bestätigten neuen SPÖ-Chef ist solide. Und angesichts der in den vergangenen Monaten faktisch fast im Tagestakt aufpoppenden roten Krisen tatsächlich laut Proletenquack-Sprech auch „geil.” Denn mit knapp 89 Prozent für den Traiskirchner Bürgermeister hat niemand wirklich gerechnet. Selbst Babler nicht.
Und ja, seit dem vergangenen Samstag hat es Österreichs Innenpolitik mit einer anderen, neuen SPÖ zu tun.
Dass der Babler-Parteitag mit dem Absingen der „Internationale” samt gestreckten Fäusten anstelle des tradierten Liedes der Arbeit endete, belegt das. Ebenso, dass an diesem womöglich historischen Partei-Hochamt der anderen Art kein einziger ehemaliger SPÖ-Kanzler der vergangenen Jahrzehnte, nämlich weder Christian Kern noch Werner Faymann oder Alfred Gusenbauer, von Franz Vranitzky gar nicht zu reden, teilnahmen, ist Zeugnis dieses roten Zeitenwechsels.
Die SPÖ hat die politische Mitte verlassen. Richtung ganz links. Das „Wording” des neuen Parteichefs spricht Bände. FPÖ wie ÖVP warf er vor, mittels „Abrissbirne” die Republik in Fragen von Gesundheit, Bildung und Sozialem zu „demolieren”, man taumle „am Abgrund”, und überhaupt werde das Land heute „unmoralisch” regiert.
Daher, das Superwahljahr 2024 wird rau werden. Durch Bablers Kampf gegen die ÖVP-geführte Regierung sowie Herbert Kickl und dessen FPÖ. Motto: „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.” Pragmatischere Sozialdemokraten indes sprechen seit Samstag von einem „intellektuellen Verfall” der SPÖ…