Mit einem TV-Beitrag am 4. September in „Steiermark heute“ erfolgt quasi die offizielle Präsentation des Buches „Die Murbodner. Kulturgut der Steiermark“. Die Freude darüber ist nicht nur dem Obmann des Vereins der Murbodnerzüchter, Johann Hörzer, ins Gesicht geschrieben, sondern auch seiner Gattin Anna. Sie ist zwar keine studierte Historikerin und erprobte Buchautorin, aber sie hat mit unglaublichem Fleiß, Beharrlichkeit und Können dieses 224 Seiten starke Buch verfasst, das in Zukunft bei keinem Murbodner Züchter fehlen wird. „Unserem Verein ist es ein großes Anliegen, dass die Murbodner Geschichte auch späteren Generationen vorliegt. Bisher wurde sie immer nur weitererzählt. Wir wollen sie aber für die Nachwelt umfassend darstellen“, betont Hans Hörzer, „auch um zu zeigen, wie schnell eine stark verbreitete Rinderrasse in kurzer Zeit fast verschwinden kann und wie unsagbar schwer es ist, den Bestand dann wieder hochzufahren.“
Schwierige Zeit
Im Jahr 1869 als steirische Landesrasse anerkannt, spielte dieses mittelrahmige, fleischbetonte, kompakte Rind über viele Jahrzehnte eine große Rolle. Als Zugkraft waren die Ochsen im Gespann besonders begehrt. Mit der aufkommenden Motorisierung in der Landwirtschaft verloren die Murbodner an Bedeutung. Mitte der 1950er-Jahre gab es bundesweit noch 270.000 Murbodner Rinder. 20 Jahre später waren es in der Steiermark nicht einmal mehr 100 Stück.
Das Zusammenspiel mehrerer Faktoren machte es wohl aus, dass die Murbodner in den letzten 25 Jahren einen unglaublichen Aufstieg zur bedeutendsten Fleischrinderrasse erfahren haben. Zum einen wurde das Murbodner Rind im Programm der Ländlichen Entwicklung als gefährdete Rasse mit besonderem Generhaltungsprogramm gefördert. Zum anderen entstand im Laufe der letzten Jahre eine einzigartige Kooperation mit SPAR TANN. Bis heute ist das Murbodner Markenfleischprogramm eines der ganz wenigen in Europa, bei dem eine Rasse allein im Mittelpunkt steht.
Sehr abwechslungsreich
Diese spannende Murbodner Geschichte wird in dem Buch ausführlich und dank der vielen Fotos sowie persönlichen Erzählungen sehr abwechslungsreich dargestellt. Landesrat Hans Seitinger zeigt sich in seinem Grußwort dankbar dafür, dass die Murbodner als wertvolle heimische Nutztierrasse mit inzwischen über 500 Betrieben und zirka 6.000 Zuchttieren wieder ein wichtiger Faktor im Land geworden sind. MEP Simone Schmiedtbauer zeigt sich überzeugt, dass dieses Buch dazu beiträgt, das Interesse an dieser außergewöhnlichen Rasse zu wecken und die Murbodner in ihrer Einzigartigkeit zu würdigen.
Für die Autorin Anna Hörzer ist das Buch fast wie eine Familienchronik, womit sie auch auf das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Murbodner Züchtern anspielt. „Sie sind so offen und gesprächsbereit und motivierten mich immer wieder, sehr viel Zeit und Herzblut in dieses Projekt zu stecken.“
Zum Buch
Das Buch „Die Murbodner. Kulturgut der Steiermark“ von Anna Hörzer wurde vom Verein der Murbodnerzüchter im Eigenverlag in einer Auflage von 2000 Stück herausgebracht. Auf 224 Seiten beschreibt es die Geschichte der Rinderzucht, die Entstehung der Murbodner Rasse, die Landwirtschaft vor, während und nach den beiden Weltkriegen, den Verein der Murbodnerzüchter und die Arbeit der Zuchtgenossenschaften. Das Buch ist über den Verein der Murbodnerzüchter erhältlich und kostet 25 Euro plus Versandspesen.
- Bildquellen -
- Anna Hörzer: Verein der Murbodnerzüchter
- Murbodner Herde: Verein der Murbodnerzüchter