Die Geschichte der Pfarrkirche Fritzens

Teil 3: 90 Jahre Fritzner Kirche

Der Innenraum der Pfarrkirche Fritzens

Wie im zweiten Teil berichtet (https://bauernzeitung.at/die-geschichte-der-pfarrkirche-fritzens-2/), war der Kirchenbau in Fritzens in nur 99 Tagen soweit gediehen, dass für den Gemeinderat die künstlerische Ausgestaltung der Kirche das nächste Ziel war. Von der Tiroler Landesregierung kamen Berater, die den Fritznern sagen wollten, wie das Innere der Kirche aussehen soll. Die Herren behandelten den Gemeinderat, der zum großen Teil aus Bauern bestand, von oben herab. Daher ließ man die Kunstverständigen wissen: „Es ist schön und gut, dass sich die Herren für die künstlerische Ausgestaltung der Kirche interessieren, aber wer anschafft, der muss auch bezahlen.“ Die Herren zogen daher unverrichteter Dinge ab. 

Der Haller Künstler Franz Xaver Fuchs wurde mit den Malerarbeiten beauftragt, ein Gerüst musste aufgebaut werden. Die Bilder an der Decke und an den Wänden sind zur Zufriedenheit aller gut gelungen und erfreuen auch heute die Kirchenbesucher. Die bunten Kirchenfenster wurden bei der Glasmalerei Rieder in Schwaz bestellt, wobei großzügige Spender bei der Finanzierung mithalfen. Der bis heute bestehende Altar wurde von der kleinen Kirche übernommen. Die Seitenaltäre kamen erst 1940 dazu und wurden von einem speziellen Tischler aus Stans gefertigt. Sämtliche Heiligenfiguren schnitzte Hans Kirchmair vom Waltl aus Baumkirchen, dessen Figuren beliebt und wertvoll sind. Die ersten Kirchenstühle wurden aus einem Innsbrucker Kloster geliehen. Die jetzigen Kirchenstühle fertigte Hans Troppmair vom Hausern aus Fritzens. Die Eichen dazu spendete der Kandlerbauer. Mit großer Freude wurde am 19. November 1933 die Kirche von Bischof Sigismund Waitz dem Heiligen Johannes den Täufer geweiht. Die Weihe der Pfarrkirche von Fritzens war ein großartiges, unvergessliches Fest für die ganze Pfarrgemeinde, auch für die vielen großen und kleinen Spender. 

Der Bau der Kirche wurde 1933 von Bürgermeister Jakob Zimmermann in der Zeit der großen Arbeitslosigkeit mit persönlichem Engagement durchgesetzt. Wer weiß, ob dieses große Vorhaben der kleinen Gemeinde vor oder nach dem Krieg durchgeführt worden wäre.

- Bildquellen -

  • Fritzner Kirche Innenansicht: Gäck-Marx
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AUTORElfriede Gäck-Marx
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