Einer „Market“-Umfrage im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung zufolge bereiten Ernteausfälle aufgrund von Hitze, Hagel, Sturm, Starkregen oder Früh- und Spätfrost zu Beginn oder am Ende der Saison der Mehrzahl der Bäuerinnen und Bauern hierzulande Kummer und Sorgen.
Drei Viertel der Landwirte geben an, dass die psychischen Anforderungen und Herausforderungen in den vergangenen Jahren generell mehr geworden sind. „Immerhin hängen 80 Prozent des Ertrags vom Wetter ab“, so Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender des Naturgefahrenversicherungsunternehmens. Auch bei den körperlichen Belastungen gebe es eine Zunahme, wenn auch klar unter dem Ausmaß der psychischen. Auffällig ist, dass vor allem Landwirtinnen und Landwirte über 50 Jahre und jene, die angegeben haben, dass sich ihr Gesundheitszustand zuletzt verschlechtert habe, verstärkt von psychischen Belastungen betroffen seien, lautet ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Kummer und Sorgen schlagen sich in Zukunftsängste (34 %), anhaltender Müdigkeit (32 %) und Schlafstörungen (24 %) nieder. Nur 17 Prozent der Befragten gaben an, keine psychischen Beschwerden zu haben.
Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger meinte zum Umfrageergebnis: „Das Leben am Bauernhof wird häufig als romantische Idylle dargestellt. Das entspricht aber selten der Realität. Stress durch wetterbedingte Ernteausfälle, Zukunftsängste, Generationenkonflikte, steigende Preise für Betriebsmittel oder Preisverfall für ihre Produkte gehören zum Alltag auf jedem Hof.“ Die Agrarpolitikerin: „Psychische Beschwerden müssen sichtbar gemacht und klar angesprochen werden, damit Betroffene die Unterstützung und den Zugang zu jenen Präventionsmaßnahmen erhalten, die sie brauchen.“
Neumann-Hartberger wies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit „flächendeckender psychosozialer Beratung“ auch im ländlichen Raum hin: „Einschlägige Informations-, Bildungs- und Beratungsangebote müssen leicht zugänglich sein und noch weiter ausgebaut werden.“
Durch das bäuerliche Sorgentelefon des LFI haben Bäuerinnen und Bauern schon jetzt die Möglichkeit, mit geschulten Personen über psychische Herausforderungen zu sprechen. Die Bundesbäuerin: „In vielen Fällen hilft oft schon ein einziges Gespräch.“
Das bäuerliche Sorgentelefon ist werktags von 8.30 bis 16 Uhr erreichbar. Tel. 0810/676 81. Infos gibt es auch auf www.lebensqualitaet-bauernhof.at
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