Oft sind es alte oder schlecht gewartete Ballenpressen, die einen Brand auslösen, manchmal auch neue Maschinen. Schon kleinste Steinchen, die in die Maschine gelangen, lösen einen Funkenflug aus, der die Spreu vom Getreide entzündet. Sobald eine Maschine Feuer gefangen hat, zählt jede Sekunde. Hier die größten Feld-, Flur- und Ackerbrände, mit der Kamera eingefangen von Matthias Lauber.
In Oberösterreich spitzt sich die Lage heuer besonders zu. Nachdem schon im Mai weniger Niederschlag verzeichnet wurde, blieben auch der Juni und der Juli bis jetzt fast gänzlich vom Regen verschont. Infolgedessen sind die Böden staubtrocken, in vielen Regionen verdorrt das Grünland und Ackerfrüchte tendieren zur Notreife. Am heftigsten hat es jedoch jene Landwirte getroffenen, deren Felder lichterloh in Flammen aufgingen. Und das waren heuer schon weit über 100. Laut Feuerwehr-Statistik gab es bis Mitte Juli schon über 130 Wiesen-, Flur- und Feldbrände allein in Oberösterreich, mehr als doppelt so viele als noch im Vorjahr verzeichnet wurden. Hinzu kommen noch über 30 registrierte Waldbrände.
Abhilfe schaffen sich die Betroffenen oft auch mit Pflug oder Grubber. Durch Umackern des Bodens kann das Lauffeuer teilweise eingedämmt werden. Freilich ist diese Methode aber auch gefährlich. Alle Hilfsmaßnahmen sollen daher stets mit den örtlichen Einsatzkräften gut abgestimmt sein.
Tipp: Güllefässer mit Wasser bereithalten
Als Vorsorgemaßnahme haben die örtlichen Feuerwehren die Landwirte angehalten, Tanks und Güllefässer mit Wasser zu füllen, damit man für den Ernstfall gewappnet ist. Einer dieser Fälle, wo die Nachbarschaftshilfe gut funktioniert hat, war beim Brand am Betrieb von Stephan Grasserbauer in Katsdorf im Bezirk Perg. Der Junglandwirt staunte nicht schlecht, als ein 100 Festmeter großer Haufen mit Rundholz in Flammen stand. Binnen weniger Minuten nach Ausbruch des riesigen Feuers waren 14 Feuerwehren vor Ort und konnten das Schlimmste – einen Großbrand im nahe gelegenen Waldstück – verhindern. „Bei unserem Brand war zum Beispiel auch ein sogenannter Güllefasslöschzug im Einsatz. Dabei liefern die Bauern mit Güllefässern das Löschwasser an“, so Grasserbauer. Dieses Projekt laufe seit mehr als einem Jahr, die Landwirte sind dabei in einer WhatsApp-Gruppe organisiert und haben auch regelmäßig Übungen.
Die Brandursache ist in diesem Fall noch ungeklärt, vermutlich hatte sich das Holz durch die Hitze selbst entzündet. Dankbar ist Grasserbauer für die „rasche Hilfe und die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren und Landwirte“. Mindestens sechs Traktoren halfen beim Löschen des Holzhaufens mit ihren Güllefässern aus.
- Bildquellen -
- Rundholz in Vollbrand: laumat.at/Matthias Lauber
- Ackerbrand: laumat.at/Matthias Lauber