Das Bergbauunternehmen Norge Mining ist im Südwesten Norwegens auf Phosphatgestein in einem für Europa bisher unbekannten Ausmaß gestoßen. Wie das internationale Wochenblatt „The Economist“ berichtet, sind schon im Jahr 2018 in 400 Meter Tiefe 70 Mrd. Tonnen Phosphat gefunden worden. Zum Vergleich: Jenes Land das bisher über 70 Prozent der global bekannten Phosphatreserven verfügt – Marokko – nennt 72 Mrd. Tonnen sein Eigen. Für Europa, dass bisher nur über eine 1 Mrd. Tonne in Finnland verorte Reserven verfügte, reduziert sich mit dem nun öffentlich gewordenen Fund die Abhängigkeit von Ländern wie eben Marokko, China, Algerien, Syrien sowie Brasilien und Südafrika welche zusammen 85 Prozent der bisher bekannten Phosphatbestände verwalten. „Ein Gamechanger“, wie Prof. Urs Peuker von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg in Deutschland gegenüber dem Pressedienst Agra Europe beteuert. Norge Mining Gründer Michael Wormser dazu: „Unsere Funde ermöglichen die Rohstoffversorgung für zumindest weitere 50 Jahre“. Das Bergbauunternehmen welches auch den Abbau im skandinavischen Land vornehmen wird, fordert nun, dass die europäischen Verarbeitungskapazitäten rasch ausgebaut werden um den wachsenden Bedarf zu decken. Phosphor wird nämlich nicht nur für die mineralische Düngung benötigt, sondern findet auch in der Stahlindustrie sowie der Batterie- und Solarzellenherstellung Verwendung. Derzeit beläuft sich der jährliche Phosphorbedarf weltweit auf 140 Mio. Tonnen.
Vorerst: Bitte warten
Bis mit dem Abbau der Bodenschätze im norwegischen Egersund begonnen werden kann, wird es allerdings noch dauern. Medienberichten zufolge seien 15 Jahre von der Entdeckung bis zur Förderung „üblich“. Die Grundvoraussetzungen für die Erteilung von Abbaulizenzen seien inklusive vorgelegter Wirtschaftlichkeitsstudien aber bereits erfüllt, teilt etwa das deutsche Wochenmagazin „Stern“ mit.
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