Diskussion um Gipfelkreuze

Der Alpenverein spricht sich gegen die Errichtung von neuen Gipfelkreuzen aus. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig kontert. Auch die Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend will die Gipfelkreuz-Kultur weiter pflegen.

Die Ortsgruppe Schönwies der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend hat ein Gipfelkreuz am Senfterberg in Schönwies aufgestellt.

Gipfelkreuze als religiöse Symbole seien nicht mehr zeitgemäß, behaupteten Vertreter des italienischen Alpenvereins kürzlich. Den Österreichischen Alpenverein hingegen störe nicht die Symbolik hinter dem Gipfelkreuz, er wolle aufgrund des Natur- und Umweltschutzes keine neuen Gipfelkreuze auf den Bergen, denn es gäbe bereits genug. Die bestehenden sollen bleiben und alte, morsche Kreuze könnten auch ausgetauscht werden, erklärte Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereines, gegenüber dem ORF Tirol.

Teil der alpinen Kultur

Nachdem der Alpenverein sich medial gegen das Aufstellen neuer Gipfelkreuze ausspricht, sind zwei prominente Tiroler ÖVP-Politiker hier konträrer Meinung. Der für Regionen zuständige Bundesminister Norbert Totschnig betont: „Gipfelkreuze sind Teil unserer christlichen Tradition und unserer alpinen Kultur. Wie die Kirche in jedem Dorf ihren fixen Platz hat, sind Gipfelkreuze aus unserem alpinen Landschaftsbild nicht mehr wegzudenken. Sie sind ein Zeichen der Dankbarkeit, der Spiritualität und sportlich gesehen ein Zeichen, dass man sein Ziel erreicht hat. Die Gipfelkreuze gehören zu unseren Bergen und dort sollen sie auch bleiben!“

Ähnlich sieht das auch VP Tirol-Klubobmann Jakob Wolf: „Gipfelkreuze sind Teil unserer Tiroler Identität. Sie sind nicht nur markante Orientierungspunkte und stehen symbolisch für den Gipfelsieg und eine bewältigte Herausforderung, sondern repräsentieren auch Tradition und Glaube. Ich bin deshalb klar gegen ein Verbot für das Aufstellen von neuen Gipfelkreuzen, denn durch diese Symbolik wird unsere Identität und Verbundenheit mit den Bergen manifestiert. Ein derartiges Verbot würde für mich einem Bruch unserer alpinen Traditionen gleichkommen.“

Jungbauern stellen sich hinter Tradition

Gipfelkreuze aufzustellen ist für die Mitglieder der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend keine Seltenheit. Oftmals werden Kreuze als Projekte gemeinsam gefertigt und am Berg angebracht.

Der Erhalt von Tradition und Kultur sowie die große Symbolkraft der Gipfelkreuze stehe für die TJB/LJ im Vordergrund, so der Landesverein. Man sei froh, dass man am Gipfel heil ankomme und auch gut wieder nach Hause finde – mit dem Gipfelkreuz wolle man also auch Dankbarkeit ausdrücken.

- Bildquellen -

  • Gipfelkreuz Senfterberg: JB/LJ Schönwies
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AUTORred. HP
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