Lebensmittelindustrie: Was bringt die Zukunft?

Nachhaltig produzieren, gleichzeitig Leistbarkeit und Versorgungssicherheit sicherstellen – vor diesen Herausforderungen steht die Branche. Dadurch ergeben sich aber auch neue Chancen.

Neue Technologien: Wie Innovationen und Digitalisierung die Lebensmittelindustrie verändern könnten (Bild erstellt durch KI)

Auf die Spur möglicher Chancen für die heimische Lebensmittelindustrie begab sich kürzlich der Lebensmittel-Cluster von „Business Upper Austria“ bei einer Tagung in der Linzer Tabakfabrik. Dabei spannte sich der thematische Bogen von Vorzeige-Beispielen über Digitalisierung und Nachhaltigkeit bis zur Regionalität. „Von der Industrie über das Handwerk bis zur Landwirtschaft – jeder sechste Oberösterreicher ist direkt oder indirekt in der Lebensmittelbranche tätig. Neue Technologien bieten hier enorme Chancen, um Lebensmittel nachhaltiger zu produzieren und zu verarbeiten – gerade in Oberösterreich, wo es viel Know-how in den Schlüsseltechnologien Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft gibt“, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.

Ein bewährter Weg, Neues zu wagen und Innovationen voranzutreiben, seien Kooperationen. „Unser Netzwerk ist mit seinen 250 Partnern die zentrale Drehscheibe der Lebensmittel-Wirtschaft. Wie gut das funktioniert, zeigen zahlreiche Innovationsprojekte, an denen Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam arbeiten“, berichteten Cluster-Managerin Heidrun Hochreiter und Beiratssprecher Andreas Haider, Chef der Unimarkt-Gruppe.

So geht digital, nachhaltig und regional

Ein Beispiel, wie Digitalisierung Prozesse in der Lebensmittelwirtschaft verbessern und unterstützen kann, stellte Martin Schwaiger von Satiamo vor: Sein Unternehmen unterstützt bei der digitalen Transformation von Logistikketten und Warenströmen. Von der Vernetzung von Systemen und Softwarelösungen erwartet er sich einen großen Mehrwert.

„Die Wertschätzung für regionale Lebensmittel ist ein wichtiger Faktor für heimische Produzenten“, betonte die Leiterin des Genusslands Oberösterreich, Birgit Stockinger und gab einen Einblick in die zahlreichen Ini­tiativen des Genusslands, das sich mit neuen Denkweisen über Lebensmittelproduktion, Ernährung und Genuss für künftige Herausforderungen rüstet.

Trends: Weniger Fleisch, neue Proteine

In der abschließenden Podiumsdiskussion widmeten sich Simon Lindenthaler (Lidl), Bettina Zieher (FH OÖ), Alexandra Holzmann (Vivatis), Martin Simion (Linzer Bier) und Hubert Huber (Leiter der Abteilung Land- und Forstwirtschaft) den Trends und Chancen. Fazit: Ob Industrie oder Handwerk, Landwirtschaft oder Handel: Entwicklungen, die neue Trends auslösen, gehen einerseits von den jeweiligen Kunden aus und werden andererseits aktiv vorangetrieben. Immer präsenter würden beispielsweise die Veränderungen beim Fleischkonsum und bei neuen Proteinquellen aber auch bei der Tiernahrungserzeugung werden. Durch die Verwertung von Abfallprodukten entstehen gleichzeitig neue Wertschöpfungsketten, wie das Beispiel von Proteinen aus Ölpresskuchen zeige. Dessen Verwendung für die Produktion von Lebensmitteln und Kosmetika wird in einem aktuellen Kooperationsprojekt des Lebensmittel-Clusters erforscht.

Huber hob die Kooperation innerhalb der Wertschöpfungskette – Landwirtschaft, Handwerk, Industrie und Handel hervor und Braumeister Simion hatte dafür ein trinkbares Beispiel parat:

„Im Linzer Bier steckt viel Oberösterreich – nicht nur an Rohstoffen, sondern beispielsweise auch Technologie in Form der Brauereianlagen.“

- Bildquellen -

  • Digitalisierung der Lebensmittelindustrie: Yexl - stock.adobe.com
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AUTORred. TM
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