Knapp sechs Prozent der Bevölkerung – 86.000 Personen – sind es in Oberösterreich derzeit, die Pflegebedarf haben. Bis zum Jahr 2040 wird die Anzahl der Menschen mit Pflegebedarf hierzulande um fast 50 Prozent steigen. Das sind Zahlen, die zum Nachdenken anregen.
Eine Antwort darauf kann Green Care sein, ein Konzept, das Landwirtschaft mit sozialen, gesundheitsfördernden oder pädagogischen Themen verbindet. „Indem wir Pflege und Landwirtschaft kombinieren, können wir den Problemthemen Abwanderung und fehlende Hofnachfolge mit Lösungen begegnen“, weist Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger auf das Potenzial für die Zukunft hin. Die Spezialisierung auf Green Care könne für viele unschlüssige Hofnachfolger eine Alternative sein. Auch als Ergänzung zur klassischen Produktion am Hof bieten sich die Green-Care-Möglichkeiten an, die von der Kinderbetreuung über tiergestützte Pädagogik bis zur Prävention reichen. Am Beispiel Pflege kann das ein Tageszentrum für ältere Menschen sein, das Pflege und Betreuung am Hof anbietet.
Fachschulen bieten auch Ausbildung im Bereich Pflege
Acht landwirtschaftliche Fachschulen mit dem Bildungsschwerpunkt „Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement“ bieten in Oberösterreich eine Zusatzausbildung im Bereich der Pflege an. Das Angebot wird meist von mehr als der Hälfte der Schüler in Anspruch genommen. So haben im Vorjahr von 300 Absolventen 157 die Heimhilfe-Ausbildung abgelegt. Auch deshalb sind die Schülerzahlen an den Fachschulen kontinuierlich im Steigen.
Gerade am Land werden notwendige Pflegeleistungen noch immer zum Großteil ausschließlich von Familienmitgliedern erbracht. Meist ist es eine Person, die die Hauptlast der Pflege trägt. Neben den alltäglichen Herausforderungen, die das Berufs- und Familienleben mit sich bringen, stellt diese Aufgabe eine kräftezehrende Arbeit dar. Tageszentren für zu pflegende Angehörige können hier eine wesentliche Entlastung sein.
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