Die Vermarktung der Speiseerdäpfel der Ernte 2022 geht in die Zielgerade. Die noch vorhandenen Restbestände bei den Händlern dürften planmäßig bis Ende Mai vermarktet sein. Preislich gibt es dabei keine Änderungen mehr.
In NÖ wurden zu Wochenbeginn für Speisekartoffeln meist 30 bis 32 Euro/dt bezahlt. Für Partien mit überdurchschnittlich hohen Absortierungen lagen die Preise auch darunter. Aus Oberösterreich wurden ebenfalls unveränderte Preise von bis zu 32 Euro/dt gemeldet.
Die Aufmerksamkeit richtet sich nun ganz auf die neue Saison. Anfang Juni dürften die ersten Heurigen aus dem Burgenland und aus der Steiermark für den Lebensmitteleinzelhandel zur Verfügung stehen. In NÖ dürfte die Frühkartoffelernte je nach Bodenverhältnissen noch ein bis zwei Wochen länger auf sich warten lassen.
Frühkartoffeln aus Israel und Ägypten erzielen 80 Euro/dt
Am deutschen Speisekartoffelmarkt hält sich die Nachfrage nach alterntiger Ware auf einem ruhigen Niveau. Demgegenüber steht ein noch ausreichendes aber stetig weniger werdendes Angebot. Von Knappheit kann jedoch noch nicht gesprochen werden. Damit halten sich auch die Preise meist auf dem bisher erreichten Niveau. Lediglich für Topqualitäten konnten die Erzeugerpreise etwas angehoben werden. Zu Wochenbeginn lagen die Preise für alterntige Lagerware im Bundesdurchschnitt bei meist 28 bis 30 Euro/dt. Dagegen haben sich die Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum in der letzten Woche saisonunüblich verteuert. Angesichts der sich verspäteten Frühkartoffelernte in Mitteleuropa sowie der hitzebedingt schwachen Ernteaussichten für die spanische Frühkartoffelernte ist die Nachfrage nach ägyptischen und israelischen Herkünften europaweit deutlich gestiegen. Neben Deutschland orderten auch Spanien, Italien, Frankreich und sogar osteuropäische Länder wie Tschechien und Polen zuletzt größere Mengen. Für Frühkartoffeln aus Ägypten wurden letzte Woche fast 80 Euro/dt franko und aus Israel 85 Euro/dt franko bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ
