Rund sechs Prozent (550.000 Menschen) der Bevölkerung in Österreich können sich derzeit, aufgrund der vorherrschenden Inflation, die notwendigen Nahrungsmittel nicht mehr leisten. „Diesen Menschen muss rasch und sehr gezielt geholfen werden“, das steht für Raggl außer Frage.  

 „Der Regierung ist es in den letzten zwei Jahren gelungen, durch gezielte Maßnahmen die Kaufkraft der Österreicherinnen und Österreicher zu erhalten. Zusätzlich hat die in Österreich traditionell starke, Sozialpartnerschaft erreicht, dass es zu Lohnabschlüssen mit bis zu zehn Prozent plus gekommen ist“, so Raggl weiter. Die Kaufkraft für den Großteil der Bevölkerung hat sich daher trotz gestiegener Preise nicht geändert. Das zeigen auch aktuelle Erhebungen. Hinzu kommt, dass lediglich 12 Prozent des Gesamthaushaltsbudgets für Lebensmittel ausgegeben werden. Noch vor 50 Jahren waren es bis zu 50 Prozent.

„Was derzeit wirklich niemand weiß, ist, wer die Margen aus den höheren Lebensmittelpreisen tatsächlich einstreift. Selbstverständlich stecken auch unsere produzierenden Bauern in der Kostenfalle fest, beispielsweise hat sich der Preis für Dünger, Treibstoffe und Enegie massiv verteuert. Sie sind jedoch eindeutig nicht jene, die die Gewinne einstreifen. Es erhärtet sich also der Verdacht, dass dieses Geld irgendwo im Handel bzw. der Gastronomie hängen bleibt. Für dieses Phänomen wurde sogar der Fachbegriff „Gierflation“ geschaffen, was nichts anderes bedeutet, als dass auf die Preise mehr drauf geschlagen wird, als es die gestiegenen Kosten erfordern würden

 „Es muss uns gelingen, die einkommensschwächsten Menschen zielgerichtet10 zu unterstützen.“, so Raggl. Zusätzlich brauche es genau im Bereich der Wertschöpfungskette Transparenz und Aufklärung. Hier fordert er ein rasches und genaues Handeln der Bundeswettbewerbsbehörde. „Es darf nicht passieren, dass unsere produzierenden Bauernfamilien als Preistreiber und Gewinnmaximierer auf dem Rücken der Bevölkerung dargestellt werden, wo sie doch jene sind, die selbst unter der massiven Teuerung im Produktionsbereich massiv leiden.“

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  • Energy And Financial Crisis In Europe In 2023. The Ever Increasi: Adobe Stock
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AUTORRed. JS
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