Wie können wir mittelfristig unabhängiger von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas werden? Eine möglichst hohe Eigenversorgung mit Energie aus und für das Land ist eine ganz zentrale energiepolitische Fragestellung. Beschleunigt durch das Kriegsgeschehen in der Ukraine werden sehr viele öffentliche Mittel für den rascheren Umstieg auf erneuerbare Energieträger zur Verfügung gestellt und gesetzliche Bestimmungen wie das UVP-Gesetz angepasst.
Von außen wird dem Land Tirol immer wieder zugerufen, nicht mehr auf Wasserkraft zu setzen und andere Energieformen stärker zu forcieren. Dabei geht es bei dem hohen Mehrbedarf an Strom nicht um ein „entweder – oder“, sondern um ein „sowohl – als auch“ bei der Nutzung verfügbarer Ressourcen. Die Ausgangslage in den Regionen ist dabei unterschiedlich zu bewerten. So wird der Windenergie von Experten auch in Tirol ein gewisses Potential zugesprochen, allerdings stellt die Anlieferung der langen Rotorblätter vielerorts eine enorme logistische Herausforderung dar. Große Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf unversiegelten Flächen sind in alpin geprägten Regionen wohl ebenso wenig zielführend wie Energieholz-Plantagen auf wertvollen landwirtschaftlichen Flächen. Schließlich wollen wir ja auch eine Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln entsprechend gewährleisten.
Der Ausbau von Erneuerbaren muss jedenfalls mit Augenmaß und Hausverstand erfolgen, ein gesunder Energiemix ist entscheidend. Heiße Luft aus so manchen Vorschlägen trägt dabei jedoch relativ wenig zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele bei.
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