Derzeit haben die steirischen Krenbauern – die 50 Krenbauern bewirtschaften eine Fläche von etwa 300 Hektar – alle Hände voll zu tun. Einerseits wurde beziehungsweise wird die aktuelle Ernte eingefahren und andererseits wird schon wieder Kren ausgepflanzt. Landwirt Thomas Gasper ist Obmann der steirischen Krenbauern und erklärt: „Der im Frühjahr gepflanzte Kren wird zum Teil im November geerntet, der Rest Ende Februar, Anfang März. Wenn die Ware am Feld bleibt, ist das die beste und günstigste Lagervariante dieser besonderen Wurze.“ Grundsätzlich ist man für das Ostergeschäft ausreichend mit Ware versorgt.
Das traditionelle Anbaugebiet des Steirischen Kren g.g.A. befindet sich im südöstlichen Teil der Steiermark. In dieser Region produzieren rund 50 Betriebe auf zirka 300 Hektar dieses typisch steirische Schmankerl. Das vorherrschende Klima in der Vegetationszeit bietet dem Steirischen Kren g.g.A. hervorragende Wachstumsbedingungen. Weiters sorgt der in der Südoststeiermark vorherrschende schwere, tiefgründige Boden für eine optimale Entwicklung und verleiht dem steirischen Kren gleichzeitig seine von vielen geschätzte Schärfe. „Besondere Bedeutung hat die Wasserversorgung. Kren verträgt zwar keine Staunässe, benötigt aber über den gesamten Vegetationszeitraum ausreichend Niederschlag“, erklärt Thomas Gasper weiter. Trockenperioden wirken sich negativ auf die optische Qualität des Krens aus. Auch Wetterextreme wie Starkregen und Hagel stellen die steirischen Krenbauern immer wieder vor neue Herausforderungen.
Der Kren ist eine der aufwendigsten Kulturen, sind doch 800 bis 1000 Arbeitsstunden pro Hektar nötig. Der Volksmund spricht also zu Recht davon, dass „Steirischer Kren jeden Tag seinen Herren sehen will“. Gepflanzt wird Steirischer Kren g.g.A. von Mitte März bis Mitte April. Viele Pflegemaßnahmen sind nötig, um Krenstangen mit hoher Qualität zu ernten. Einer der arbeitsintensivsten Produktionsschritte ist das so genannte „Krenheben“. Es erfolgt in der Regel, abhängig von der Witterung, von Ende Mai bis Mitte Juni. Dabei werden jede der 30.000 Wurzeln pro Hektar händisch freigelegt und alle Triebe sowie Seitenwurzeln bis auf den Kräftigsten entfernt. Viele Stunden mühsamer Bückarbeit und viel Geschick sind dafür erforderlich. Diese Pflegearbeit ist nötig, da die glatten, geraden Stangen sehr gefragt sind.
Den steirischen Kren kann man auch zu Recht als echte Heilpflanze bezeichnen. Die darin enthaltenen Senföle sind für das Tränenmeer beim Reiben verantwortlich. Als sekundären Pflanzenstoff besitzen sie eine antibakterielle und antioxidative Wirkung. Im Volksmund wird der Steirische Kren daher als „Antibiotikum des Gartens“ genannt. Und was die wenigsten wissen: Die Wurzel enthält sogar doppelt so viel Vitamin C wie eine Zitrone.
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- Thomas Gasper: Neues Land