BAUERNZEITUNG: Einige Medien titelten vergangene Woche mit „Das Wunder von Kärnten“. Haben auch Sie sich über das gute Abschneiden gewundert?
Gruber: Aufgrund der negativen Umfragen und Prognosen, die der ÖVP einen Absturz auf unter zehn Prozent vorhergesagt haben, war die Ausgangslage für uns alles andere als einfach. Aber ich habe den ganzen Wahlkampf über gespürt, dass die Stimmung für uns deutlich besser ist, als es die Meinungsforscher prognostiziert haben. Wir haben um jede Stimme gekämpft, weshalb es am Ende sogar gelungen ist, das beste Landtagswahl-Ergebnis für die Kärntner Volkspartei seit den 1990er-Jahren zu erreichen. Das hat mich dankbar und demütig gestimmt.
Welche Ihrer Themen haben Ihre Wählerschaft überzeugt?
Das Wahlergebnis hat gezeigt, dass konsequente Arbeit für Kärnten am Ende von den Wählerinnen und Wählern honoriert wird. Vor allem mit Themen wie Kärnten vor dem Ausverkauf zu schützen oder in Regionalität zu investieren haben wir überzeugt.
Die erste Sondierungsrunde der Parteien ist bereits vorüber. Sie haben schon vor der Wahl klar Ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, kommuniziert. Wie ist die Stimmung mit dem potenziellen Koalitionspartner, der SPÖ?
Die Gesprächsatmosphäre war gut, wir haben ja auch schon einige Jahre produktiv zusammengearbeitet und damit eine breite Basis, auf der wir weiter aufbauen können. Aber der Ball liegt jetzt bei den Sozialdemokraten als stimmenstärkster Partei.
Ihr Name steht für eine starke Stimme des ländlichen Raumes. Was sind aus Ihrer Sicht die „heißen Eisen“ für die kommende Legislaturperiode?
Die Abwanderung ist eine riesige Herausforderung, die uns die nächsten Jahre massiv beschäftigen wird, vor allem im ländlichen Raum. Da müssen wir ansetzen. Es braucht Investitionen in Regionalität und in die Regionen, ein Bekenntnis zum Ausbau der In-frastruktur vor Ort und auch Maßnahmen, um die Wirtschaft und die Landwirtschaft langfristig zu stärken.
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