Bierkränzchen statt Kaffeekränzchen

Bier wird oft als reines Männergetränk gesehen – was historisch falsch ist und faktisch täglich widerlegt wird.

„Bier war traditionell weltweit in Frauenhand – das Brauen ein ursprünglich weibliches Handwerk. Das Bierkränzchen war sogar ein Vorläufer des Kaffeekränzchens. Und auch heute zeigen uns die Zahlen aus dem aktuellsten Bierkulturbericht: Der bierige Unterschied zwischen Männern und Frauen ist kleiner, als viele annehmen“, erklärt Gabriela Maria Straka von der Brau Union Österreich.

So sehen etwa sowohl Männer als auch Frauen den Stellenwert von Bier für die österreichische Getränkekultur auf sehr hohem Niveau – 89 Prozent der Männer äußern sich hier positiv, im Vergleich zu 83 Prozent der Österreicherinnen. Auch punkto Konsum- und Kaufverhalten zeigt sich hier eine Annäherung.

Die Bierschere beginnt sich zu schließen

Das Konsumverhalten weist noch eine Schere auf, nähert sich aber an. Dreiviertel der Männer (74%) und nicht ganz die Hälfte der österreichischen Frauen (46%) trinken regelmäßig Bier. Im Jahr 2020 lag hier das Verhältnis noch bei 77 zu 41 Prozent.

Beim Kaufverhalten ist der Unterschied noch geringer: 69 Prozent der Männer kaufen zumindest 1x pro Monat oder häufiger Bier für den Haushalt ein, bei den Frauen sind es 60 Prozent. Bei den Damen sind konkrete Planungen eher Kaufmotiv für Bier – so geben 16 Prozent an, Bier nur zu bestimmten Anlässen zu kaufen (im Vergleich zu 9 Prozent bei den Herren).

Wenn Frauen Bier trinken, greifen sie am häufigsten zu Märzen (45%), Pils (34%) und – ex aequo – Weizen oder Zwickl (je 32%). Satte 20 Prozent der Damen greifen auch gern zu Schwarzbier – damit trinken sie dies lieber als die Herren Österreicher, die nur zu 16% eine entsprechende Vorliebe angeben. Auch bei Biermischgetränken haben die Österreicherinnen die Nase vorne – sie geben zu 55 Prozent an, gerne zu den fruchtig-bierigen Radlern zu greifen, bei den Männern sind es 45 Prozent.

 Verantwortungsvolle Bierkultur im Fokus

Die befragten Österreicherinnen legen auch mehr Wert auf eine verantwortungsvolle Bierproduktion, insbesondere die Vermeidung von langen Transportwegen, Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei der Produktion und energiesparende Produktionsanlagen sind ihnen wichtiger als den Herren. Das Interesse der Damen ist größer als jenes der Herren zur Herkunft der bierigen Rohstoffe, zum Recycling der Flaschen, Dosen, Verpackungen und zu den Transportwegen zu und von der Brauerei – in all diesen Dimensionen wünschen sie sich auch noch mehr Informationen.

Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Bierkulturbericht hervor, wofür die Brau Union Österreich jährlich beim Market Marktforschungsinstitut eine repräsentative Studie in Auftrag gibt, um aktuellen Entwicklungen und Trends in der österreichischen Bierkultur auf den Grund zu gehen. Den gesamten Bericht gibt es online unter www.brauunion.at/bierkultur

- Werbung -
AUTORRed. MS
Vorheriger ArtikelKartoffelmarkt KW 10/’23: Qualitätsabbau nimmt zu, Preisphantasie schwindet
Nächster Artikel7000 Euro für Menschen in Not