Dünger streuen
Im Frühling wird NPK-Dünger eventuell knapp.

Seitens der Firma Borealis kamen Marktanalyst Harald Lindner und Verkaufsleiter für Zentraleuropa, Wolfgang Höfler, zu Wort. Ihnen zufolge lief die Einlagerung im Frühsommer gut an, fand jedoch durch die Rekordpreise für Erdgas im Spätsommer ein jähes Ende. Zugleich seien europaweit gut zweit Drittel (70 %) der Ammoniak-Produktionskapazität heruntergefahren wurde. Auch in Linz produziert Borealis noch immer nicht unter Volllast. In der Saison 2022/23 werden in Europa gut ein Drittel weniger Harnstoff und etwa die Hälfte weniger an NPK-Düngemitteln erzeugt werden, so die beiden Experten. Mittlerweile habe die EU aber 2,6 Mio. t Harnstoff importiert, mehr als die doppelte Menge als im Jahr 2021.

Möglicherweise Engpass im Frühjahr
Wegen der derzeit fallenden Düngerpreise appellierten die beiden Borealis-Mitarbeiter an die Landwirte, sich rechtzeitig mit Dünger einzudecken. „Die höheren Grundkosten der Produktion werden keinen Preisverfall ins Bodenlose zulassen“, hielt Marktanalyst Lindner fest. In Linz rechnet man jedenfalls, nach der geringeren Nachfrage heuer, im kommenden Anbaujahr mit einem erhöhten Bedarf. „Wir empfehlen daher die gute Versorgungs- und Preislage zu nützen“, so Höfler. Denn ob im Frühling alles zeitgerecht verfügbar ist, sei aus Herstellersicht fraglich. „Die Agrarhändler haben üblicherweise nur geringe Lagerbestände“, hieß es.

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AUTORClemens Wieltsch
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