Der Tiroler Bodenfonds schaut auf das aktivste Jahr seit seiner Gründung 1994 zurück. So wurden im heurigen Jahr 165.000 Quadratmeter Grund und Boden zur Realisierung von leistbarem Wohnen, zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes und als Tauschflächen in den Tiroler Gemeinden angekauft – zweieinhalb Mal so viel wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Flächen im Ausmaß von rund 66.000 Quadratmeter hat der Bodenfonds allein heuer für die Realisierung von leistbarem Wohnen erworben. „Rund 360 Wohneinheiten für Tiroler Familien können auf diesen Grundstücken errichtet werden. Der Tiroler Bodenfonds leistet damit einen wesentlichen Beitrag dazu, dass junge Familien in ihren Heimatorten bleiben und sich dort zu leistbaren Konditionen ein Eigenheim schaffen können“, betont LHStv. Josef Geisler als Vorsitzender des Kuratoriums des Tiroler Bodenfonds.
So hat der Bodenfonds beispielsweise in Gnadenwald (Bezirk Innsbruck Land) ein Grundstück angekauft. Dort werden sowohl Reihenhäuser als auch Geschoßwohnbau realisiert. Auch in Reith i. A. (Bezirk Kufstein) werden in naher Zukunft auf Flächen des Bodenfonds Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Die Entwicklung und Vergabe der Grundstücke erfolgt in engster Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Andere Bundesländer würden Tirol um das Instrument des Bodenfonds beneiden, so LHStv. Geisler.
Entwicklungsmöglichkeiten durch Grundtausch
Einen hohen Stellenwert hat auch der Erwerb von Tauschgrundstücken, von denen der Bodenfonds im Jahr 2022 57.000 Quadratmeter angekauft hat. Diese Flächen dienen dazu, geeignete Grundstücke, die an sich nicht zum Verkauf stehen, durch Grundtausch für Wohn- oder Infrastrukturprojekte in den Gemeinden verfügbar zu machen. Angekauft hat der Tiroler Bodenfonds heuer außerdem 43.000 Quadratmeter Fläche zur Verwirklichung von meist interkommunalen Gewerbegebieten.
Bedarfsgerechte und geordnete Entwicklung
Nicht nur bei den Grundankäufen ist ein Höchststand zu verzeichnen: 2022 wurden auch doppelt so viele Grundflächen veräußert wie im Fünfjahresschnitt. „Unser Ziel ist aber nicht, sämtliche Grundstücke sofort wieder auf den Markt zu bringen. Gemeinsam mit den Gemeinden arbeiten wir an einer bedarfsgerechten und geordneten Siedlungs- und Gewerbeentwicklung, die die Gemeinden bei Infrastruktureinrichtungen wie Kindergarten, Schule oder auch Wasser und Kanal nicht überfordert“, führt Alexander Erhart, Geschäftsführer des Tiroler Bodenfonds, aus.
Flächen für Gemeinden
68.000 Quadratmeter hat der Tiroler Bodenfonds im heurigen Jahr 2022 in engster Zusammenarbeit mit den jeweiligen Standortgemeinden an Häusl-
bauer und gemeinnützige Wohnbauträger verkauft. Eine wichtige Rolle spielt der Bodenfonds auch, wenn es um Grundstücke für öffentliche Einrichtungen geht. 23 Grundstücke im Ausmaß von 32.000 Quadratmeter wurden den Gemeinden unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Darauf werden Kindergärten, Schulen, Pflegeheime oder Wege und Straßen errichtet. „Gerade in Zeiten, in denen die Gemeindebudgets knapp sind, ist das eine enorme Unterstützung bei der Sicherung der Daseinsvorsorge und kommt der Bevölkerung zugute“, so Geisler. Der Gemeinde Ried i. O. (Bezirk Landeck) hat der Bodenfonds beispielsweise Flächen für die Erweiterung des Kindergartens zur Verfügung gestellt.
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Der Tiroler Bodenfonds ist eine 1994 vom Land Tirol geschaffene Einrichtung mit eigener Rechtspersönlichkeit. Die Hauptaufgabe des Tiroler Bodenfonds ist der Erwerb, die Entwicklung und die anschließende Weitergabe von Grundflächen zur Umsetzung geförderter und bodensparender Wohnbauprojekte sowie zur Ansiedlung von Betrieben vorzugsweise in gemeindeübergreifenden Gewerbegebieten.
- Bildquellen -
- Wildschounau: Unisono Architekten