Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat vergangene Woche Hausdurchsuchungen bei Holzpellet-Fabrikanten und -Händlern in Wien, Kärnten und Tirol durchgeführt. Hintergrund ist der Verdacht, dass innerhalb der Branche Preise abgesprochen wurden, Kundschaft aufgeteilt und der Absatz gemeinsam kontrolliert wurde. Die Ermittlungen laufen diesbezüglich bereits seit Februar.
Dementi seitens proPellets
Auch der Branchenverband proPellets Austria erhielt vergangene Woche Besuch der Beamten. Geschäftsführer Christian Rakos schließt jegliche Beteiligung an Absprachen aus. Es sei immer vermieden worden über Preise zu sprechen, so der Branchenvertreter. Mitauslöser für die Durchsuchungen war offenbar, dass ein Pellet-Erzeuger gegenüber der Wettbewerbsbehörde angab, sich bei der Preisfestlegung an den von proPellets monatlich veröffentlichten Preisindices zu orientieren.
In Österreich werden an 40 Produktionsstätten Pellets erzeugt, knapp 60 Händler befassen sich mit der Vermarktung. Die heimische Pelletsproduktion macht nur 4 % der europäischen aus, Preisabsprachen seien am internationalen Markt sinnlos, resümiert Branchenfürsprecher Rakos. „Derzeit lasse sich noch nicht abschätzen, ob sich der Verdacht erhärtet“, erklärt BWB-Pressesprecherin Sarah Fürlinger gegenüber der Kleinen Zeitung. Aus „ermittlungstaktischen Gründen“ würden auch die betroffenen Unternehmen nicht genannt, heißt es.
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