Zum heute vorgestellten Tierwohlpaket gibt es im politischen Spektrum Österreichs deutliche Zustimmung. Sogar der Verein gegen Tierfabriken (VGT) kommentiert den Gesetzesvorschlag positiv.
ÖVP-Landwirtschaftssprecher und Bauernbund-Präsident Georg Strasser und Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen, begrüßen das heute präsentierte Tierwohl-Paket: „Vom Vieh über die Bauern bis zu den KonsumentInnen ist heute ein guter Tag. Es ist uns im parlamentarischen Prozess gelungen, die Tierhaltung in Österreich weiter zu entwickeln. Jede Bäuerin, jeder Bauer will, dass es den Tieren gut geht. Ebenso wie Tierwohl braucht es auch wirtschaftliche Perspektiven, einen realistischen Zeithorizont und praxistaugliche Rahmenbedingungen für unsere Bauernfamilien“, betonen Strasser und Voglauer.
Voglauer: “Ein Meilenstein im Tierschutz”
Olga Voglauer sieht in dem Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung einen Durchbruch für den Tierschutz. Damit sei der Weg frei, um ein neues Image für die Branche aufzubauen. Der Streit um die Vollspaltenböden sei beigelegt, jetzt gelte es in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Nutztierbranche, Wissenschaft und Tierschutz-NGOs eine planbare Perspektive für die Bauern und eine nachhaltige Produktion in Österreich zu schaffen. Weitere Erfolge, wie das Ende der permanenten Anbindehaltung bei Rindern und strengere Vorgaben bei Tiertransporten seien Meilensteine im Tierschutz.
Strasser: “Erhöhte Standards müssen abgegolten werden”
Georg Strasser appellierte an die Öffentlichkeit: “Wer Tierwohl fordert, muss auch bereit sein, für höhere Produktionsbedingungen zu bezahlen.“ Das wahre “Volksbegehren” finde beim täglichen Griff ins Regal statt. Erhöhte Standards müssen entsprechend abgegolten werden, um die heimische Landwirtschaft nicht zu schwächen und die Versorgungssicherheit nicht aufs Spiel zu setzen. Klar sei: Tierwohl hat seinen Preis. Deshalb seien alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette gefordert, diesen Schritt mitzugehen, damit unsere Bauernfamilien nicht auf den Mehrkosten sitzen bleiben, bekräftigte Strasser.
VGT: Kampagne erfolgreich, jetzt die Unterstützung durch Handel und Gastronomie sichern
VGT Obmann Martin Balluch sieht das bevorstehende Ablaufdatum für die bestehenden Vollspaltenboden-Betriebe als einen großartigen Erfolg. Auch wenn die lange Übergangsfrist ein Wermutstropfen sei, werde der VGT nach erfolgtem Beschluss des Tierschutzgesetzes seine Kampagne gegen den Schweine-Vollspaltenboden für erfolgreich beendet erklären. Allerdings sei noch sicherzustellen, dass der neue Mindeststandard eine tief eingestreute Liegefläche enthalten soll, auf der alle Tiere gleichzeitig nebeneinander Platz finden. Und weiters muss diese Entwicklung durch die Unterstützung von Handel, Gastronomie und Verarbeitern abgesichert werden. Der VGT werde mit Vehemenz darauf drängen, dass der Handel, die Gastronomie und die Schweinefleisch verarbeitenden Betriebe diese Entwicklung unterstützen und schon frühzeitig die Umstellung einläuten.
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