Kiwis planen Klimaabgabe für Landwirtschaft und Viehzüchter

Die Farmer und hier speziell die Viehhalter in Neuseeland sollen künftig einen größeren Beitrag zur Einhaltung von Klimaschutzzielen leisten und für die Freisetzung von Treib-hausgasen bezahlen.

Auf den Farmen von Neuseeland soll schon bald eine Abgabe fürs Klima eingeführt werden. Foto: masumasu37 - stock.adobe.com

Dieser Vorschlag kommt nicht von engagierten Klimaschützern, sondern von der Agrarbranche selbst. Vorgesehen ist, dass ab 2025 die einzelnen Betriebe, ausgenommen Kleinerzeuger, nach einem vorgegebenen Modell berechnen, wie viel Methan, Lachgas und Kohlendioxid sie verursachen, für die dann eine Abgabe fällig wird. Dieser Betrag kann durch emissionssenkende Maßnahmen bei Düngung, Fütterung oder etwa durch Aufforstung, gesenkt werden. „Dies gibt den Farmern die Möglichkeit, ihre eigenen Emissionen zu kontrollieren und wird zu Verhaltensänderungen führen“, heißt es. Die Gelder der Klimaabgabe sollen im Sektor verbleiben und für klimafreundlichere Praktiken und Technologien verwendet werden.
Angedacht ist eine unterschiedliche Abgabenhöhe für CO2 und Methan, da Letzteres in der Atmosphäre schneller abgebaut wird.

Niedriger Einstiegspreis
Die Bepreisung des Methanausstoßes soll in den ersten drei Jahren mit 110 NZ-Dollar je Tonne, umgerechnet 66,96 Euro, gedeckelt sein, was einem CO2-Äquivalent von 2,68 Euro je Tonne entspricht. Der abgeleitete CO2-Preis läge damit nur bei 6 Prozent jenes Preises, den aktuell die Unternehmen im neuseeländischen Emissionshandelssystem (ETS) zahlen müssen – von dem die Landwirtschaft ausgenommen ist. Eine Vorgängerregierung hatte den Farmern versprochen, bei einer Eingliederung in das ETS für 95 % der Treibhausgase zunächst kostenfreie Emissionsrechte zu vergeben. Der niedrige Preis sollte die Akzeptanz für das System bei den Farmern erhöhen.

Entscheidung zum Jahresende
Nach Modellrechnungen ist man überzeugt, dass man damit bis 2030 den Methanausstoß um zusätzlich bis zu 5,5 Prozent senken wird. Generelles Regierungsziel ist eine CO2-Reduzierung um 10 Prozent bis 2030. Die Regierung in Wellington will sich nun Zeit nehmen, die Vorschläge zu prüfen. Man werde gegen Jahresende endgültig darüber entscheiden. Im vergangenen Jahr hatte eine unabhängige Klimakommission strengere Maßnahmen für die Landwirtschaft vorgeschlagen, darunter auch einen Abbau der Tierbestände.

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AUTORRed. SN
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