Grüne Korridore für Getreide aus der Ukraine

Bundesministerin Elisabeth Köstinger und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä präsentieren mit dem ukrainischen Botschafter Wassyl Chymynez die erste Getreidelieferung per Bahn nach Österreich.

Erstmals ist Getreide aus der Ukraine per Bahntransport in Österreich eingetroffen. Am Freitag, 6. Mai 2022 haben Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä dies zum Anlass genommen, ein neues Logistik-Szenario für landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine nach Europa vorzustellen.

Laut Köstinger setzt sich Österreich für die Schaffung „Grüner Korridore“ ein, um nach dem Ausfall der Schiffsrouten über das Schwarze Meer Rohstoff-Lieferungen nach Europa weiter zu ermöglichen. Dies sei ein Ergebnis des Gipfels zur Lebensmittelversorgungssicherheit, den die Ministerin am Dienstag, 3. Mai 2022, einberufen hatte. Bereits einige Tage später sei nunmehr bereits die erste Lieferung auf diesem Weg erfolgt. Ziel sei es, Österreich in Zukunft verstärkt als Drehscheibe für Rohstoff-Lieferungen aus der Ukraine zu positionieren.

Zwei Ganzzüge pro Monat für Österreich

Durchgeführt werden die Transporte unter maßgeblicher Beteiligung der ÖBB Rail Cargo Group (RCG). Laut ÖBB Vorstandsvorsitzendem Andreas Matthä will man damit einen kleinen Beitrag zum wirtschaftlichen Überleben der Ukraine leisten. Schon bisher gab es regelmäßig Getreidetransporte aus der Ukraine nach Europa, dies wolle man in nächster Zeit noch verstärken.
Seit Beginn des russischen Krieges organisiert die RCG Getreidezüge aus der Ukraine nach Deutschland. Von März bis April lief jeden zweiten Tag ein Zug, in Summe wurden dabei 60.000 Tonnen Getreide transportiert. Aktuell fährt die RCG dreimal pro Woche Getreidezüge aus der Slowakei nach Norddeutschland. Ein Zug ist rund 480 Meter lang und befördert ca. 2.000 Tonnen Getreide. Ab Mai fährt die RCG für mindestens drei Monate täglich einen Güterzug mit Agrarprodukten. Davon sind monatlich 25 Züge für Deutschland bestimmt, fünf für Tschechien und die Slowakei. Nun sollen auch zwei Züge pro Monat nach Österreich geleitet werden. Bestimmungsort des ersten Zuges mit 1.450 Tonnen Mais zur Tierfutter-Verwendung war Aschach an der Donau.

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  • W 220506 Getreidelieferung PGP 1634b: BMLRT / Gruber
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AUTORH.M.
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