Im Bereich der Mobilität hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan, das wurde bei der Forum Land Veranstaltung „VORAN kommen – Das Tiroler Mobilitätskonzept“ deutlich. Thomas Danzl initiierte diese Auftaktveranstaltung zum Jahresschwerpunkt Mobilität von Forum Land. Bereits bei den einleitenden Worten dieser Online-Infoveranstaltung erfuhren die Teilnehmer interessante Fakten. 10.000 Kilometer pro Person und Jahr legen wir zurück, vier Mal täglich begeben wir uns außer Haus, wobei sich sowohl die zurückgelegte Strecke als auch die Geschwindigkeit in den letzen Jahren massiv erhöht haben.

Mobilität – Verkehr

Welche Baustellen wir im Bereich der Mobilität haben, erklärte DI Mag. Ekkehard Allinger-Csollich, Vorstand der Abteilung Mobilitätsplanung des Landes Tirol. „Im Zentralraum haben wir keine Mobilitätsproblem, dafür aber ein Verkehrsproblem. Im ländlichen Raum sieht das anders aus, dort ist der Verkehr weniger problematisch, dafür haben wir teilweise massive Mobilitätsprobleme.“ Bei zukünftigen Überlegungen muss daran gedacht werden, das Mobilitätsbedürfnis nachhaltig und sozial gerecht zu befriedigen. Im Sinne des Umweltgedankens braucht es Maßnahmen, die dazu beitragen, Verkehr zu vermeiden. „Homeoffice, Lieferservice, effiziente Raumplanung und Regionalität beim Einkauf“ nennt der Mobilitätsexperte als Beispiele, wie das gelingen kann.

Rad und Öffis

Als wichtiges Ziel definiert er die Verlagerung auf Aktivverkehr und öffentliche Verkehrsmittel, wodurch sich Probleme wie Stau, Umweltverschmutzung und Lärmbelastung massiv verringern lassen. Auch eine Effizienzsteigerung z. B. durch Fahrgemeinschaften würde die Situation bereits verbessern. Die Notwendigkeit eines Umdenkens betont auch Landesbau-direktor Dipl.-Ing. Dr. Christian Malzer. „Radinfrastruktur ist die günstigste Infrastruktur“, so Malzer. Insgesamt 1100 Kilometer umfasst das Netz an Radwanderrouten bereits, dieses soll noch weiter ausgebaut werden, um möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, mit dem Rad wichtige  Strecken des täglichen Bedarfs zurückzulegen.

Bewusstseinsbildung

Derzeit ist es selbstverständlich, dass man zu jeder Zeit und relativ schnell an jeden Ort kommt. Die aktuellen Treibstoffpreise regen allerdings bereits zum Nachdenken an, ob man auf die ein oder andere Fahrt mit dem Auto eventuell verzichten kann. Damit zukünftig noch mehr Öffis genutzt werden können, muss dafür schrittweise die notwendige Infrastruktur geschaffen werden, um dieses Angebot attrataktiv zu machen. Das beginnt bei Überlegungen zur Taktung von Bus und Bahn, bei der Anzahl der Garnituren und reicht bis hin zum benötigten Parkplatz bei Bahnhöfen. Effiziente Maßnahmen werden auch im Bereich der Bewusstseinsbildung notwendig sein, damit Menschen sich überhaupt dazu entschließen, öffentliche Verkehrmittel zu nutzen. 

- Bildquellen -

  • Innsbruck 2155232: Pixabay
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AUTORElisabeth Angerer
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