Im Rahmen einer Sondersitzung des Umweltausschusses im EU-Parlament in Strassburg informierte Frans Timmermans, Vizepräsident der Europäischen Kommission, über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Umweltpolitik und die weitere Umsetzung des Green Deals. Unverändert war dabei die Position des EU-Kommissars zur Lebensmittelproduktion im Zuge der Farm to Fork-Strategie. Der Vizepräsident hält an der pauschalen Reduktion von Pflanzenschutz- und Düngemittel fest und widerspricht damit EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski, der vergangene Woche eine umgehende Überprüfung der Ziele des Green Deals gefordert hatte.
 
Scharfe Kritik kommt vom EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber, Umweltsprecher der ÖVP im Europaparlament: “Mit dem Ukraine-Krieg stehen wir vor enormen Herausforderungen, auch im Bereich der Lebensmittelversorgung. Wir müssen die Lebensmittelproduktion in Europa maximieren und einen Teil zur globalen Ernährungssicherheit beitragen. Es droht ein Komplettausfall der ukrainischen Ernte für das Jahr 2022, da weder Saatgut, noch Dünger, Treibstoff und Feldarbeiter zur Verfügung stehen.“ 
 
Die Ukraine ist mit über 30 Millionen Hektar Ackerfläche Europas Kornkammer und eines der wichtigsten Getreide-Exportländer der Welt. Besonders nordafrikanische Staaten wie Ägypten oder Marokko sind auf die Importe von Weizen und Mais aus der Ukraine und Russland angewiesen. Die derzeit explodierenden Preise für Getreide am Weltmarkt und der Ausfall von wichtigen Lieferanten könnten laut Aussagen der WHO zu einer globalen Hungerkrise führen, wenn nicht rasch Maßnahmen getroffen werden.

 

 

 

 

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