Beim informellen EU-Agrarministerrat in Straßburg, am Dienstag, 8. Februar 2022, forcierte Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger erneut das Thema Herkunftskennzeichnung. Köstinger brachte das Anliegen auch auf EU-Ebene und setzte sich für eine EU-weit einheitliche und verpflichtende Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln ein. “Es ist höchste Zeit, den Konsumentinnen und Konsumenten eine echte Wahlmöglichkeit zu geben, damit sie bewusst zu regionaler Qualität greifen können”, unterstrich die Ministerin.
Auch andere Länder sind am Ball
Die Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln steht auch in anderen EU-Ländern auf der politischen Agenda. So wird Frankreich mit März eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch umsetzen. Auch Länder wie Finnland und Italien entschließen sich immer öfter für nationale Lösungen bei der Kennzeichnung der Lebensmittel. Ziele sind:
• die regionale Wertschöpfung im Sinne der Bäuerinnen und Bauern zu stärken,
• die Transparenz für die Konsumenten zu erhöhen und andererseits auch
• Klimaschutzeffekte durch kurze Transportwerge zu erzielen.
Diese positiven Effekte sieht Köstinger in Österreich bereits bei der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung von Frischfleisch im Lebensmitteleinzelhandel oder bei den AMA-Gütesiegeln.
Einigkeit mit Deutschland
Einig sind sich der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Köstinger bei der Forderung nach einer EU-weiten Kennzeichnung. „Die EU-Kommission ist hier gefordert zu handeln, einen europäischen Gesetzesvorschlag auch vorzulegen“, bekräftigte Köstinger. In der Farm to Fork Strategie habe die EU-Kommission ursprünglich keine europaweit einheitliche Herkunftskennzeichnung vorgesehen. Nach österreichischer Kritik finde sich die Herkunftskennzeichnung nun doch zumindest in der Strategie wieder. „Wenn die EU-Kommission ihre Farm to Fork Strategie ernst nimmt, dann muss sie noch in diesem Jahr einen Entwurf für die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln vorlegen“, so Köstinger. In Österreich soll die verpflichtende Herkunftskennzeichnung heuer noch kommen.
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