Witterungsbedingt kamen die Rodearbeiten in der letzten Augustwoche fast flächendeckend zum Erliegen. Angesichts der schwierigen Bodenverhältnisse war an eine Einlagerung nicht zu denken. Zudem haben die Probleme mit Drahtwurmbefall, Zwiewuchs, Fäulnis und mechanischen Beschädigungen weiter zugenommen. Es ist zu befürchten, dass heuer die ohnehin recht überschaubare erwartete Bruttoerntemenge durch überdurchschnittlich hohe Aussortierungsverluste noch deutlich dezimiert wird. Auf dem heimischen Speisekartoffelmarkt reicht das verfügbare Angebot gerade aus, um die ruhige Inlandsnachfrage zu bedienen.
Die Erzeugerpreise bleiben auf dem Niveau der Vorwoche. In Niederösterreich und im Burgenland wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 18 bis 22 Euro/dt übernommen. Aus Oberösterreich wurden ebenfalls unveränderte Erzeugerpreise von bis zu 25 Euro/dt gemeldet.
Deutschland: frische Nachfrageimpulse
Auch die deutschen Speisekartoffelproduzenten mussten die Rodungen regional wegen heftiger Niederschläge unterbrechen. Die verfügbaren Angebotsmengen reichen aber insgesamt gut aus, um den Bedarf zu decken. Das Ende der Urlaubssaison könnte mit beginnendem September der Nachfrage frische Impulse geben. Auch im Export, insbesondere aus Südosteuropa, wurde bereits steigendes Interesse attestiert.
Die Erzeugerpreise stellen sich gut behauptet dar, allenfalls gibt es moderate Abschläge. Zu Wochenbeginn wurden im Bundesdurchschnitt für Speiseware meist zwischen 20 und 22 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ