Die Motoren summen, ein herrlich nussiger Duft liegt in der Luft, leise tropft goldgelbes Öl in eine Edelstahlwanne. Bei der Hausrucköl KG läuft es sprichwörtlich wie geschmiert – und das nicht nur an den beiden Ölmühlenstandorten in Aistersheim und Vorchdorf. Bereits mehrfach wurde der regionale Produzent für seine Top-Qualität ausgezeichnet. Das hat auch ein global agierendes Unternehmen aus der unmittelbaren Umgebung überzeugt. ETA Heiztechnik verwendet in seinem „Mitarbeiterrestaurant“ das hochwertige Rapsöl aus der Nachbarschaft. „Schließlich muss man in der heutigen Zeit den Mitarbeitern etwas bieten“, meint Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Aus Gesprächen mit leitenden Angestellten oberösterreichischer Unternehmen weiß er, dass die Betriebskantinen dabei eine wichtige Rolle spielen. „Gute und regionale Lebensmittel sind gefragt“, schlussfolgert Hiegelsberger.
Das Land OÖ geht voran, die Unternehmen folgen
Das weiß man auch beim Land Oberösterreich. Bis 2025 soll daher in den Landesküchen zu 70 Prozent mit regionalen Lebensmitteln gekocht werden. Schon jetzt sind es 60 Prozent. Bei 1,25 Millionen Mahlzeiten pro Jahr ein beachtliches Zeichen mit Vorbildwirkung für andere Großbetriebe, aber auch für den einzelnen Konsumenten.
Jene Unternehmen, die diesem guten Beispiel bereits folgen, will Hiegelsberger vor den Vorhang holen: „Es ist mir ein großes Anliegen diesen Betrieben Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Sie gehen bei diesem Thema voraus und stärken damit den gesamtgesellschaftlichen Trend hin zu regionalen Lebensmitteln.“ Ähnlich sieht das auch der Bund. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger erklärt: „Unser Ziel ist es die Produktion von heimischen Lebensmitteln langfristig abzusichern. Mit der verstärkten regionalen Beschaffung durch die öffentliche Hand setzen wir bereits einen wichtigen Hebel. Umso erfreulicher ist es, wenn Private unserem Beispiel folgen.“
ETA Heiztechnik setzt auf Regionalität
Von den hochwertigen heimischen Lebensmitteln überzeugt, sind auch die mehr als 400 Mitarbeiter von ETA Heiztechnik am Standort Hofkirchen an der Trattnach. Schließlich liefern sie ihnen „Brennstoff“ für die Entwicklung und Produktion von Biomasseheizungen. Bis zu 35.000 Stückholz-, Pellets- und Hackgutkessel werden pro Jahr hergestellt. Mit einer Exportquote von 80 Prozent ist ETA ein global agierendes, erfolgreiches Unternehmen. Das besondere an den ETA-Kesseln: sie stehen für Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, weil sie bei weniger Brennstoffverbrauch mehr Wärme erzeugen. Hier schließt sich der Kreis zu regionalen Lebensmitteln: Ihre hohe Qualität ist Garant für viel Energie und Leistungsfähigkeit. „Für uns ist es selbstverständlich unsere Mitarbeiter und Gäste im Werkrestaurant mit frischen und regionalen Köstlichkeiten zu versorgen“, so Geschäftsführer Florian Minihuber. ETA-Firmenpolitik sei es schließlich: „Wo es Sinn macht und die Ressourcen vorhanden sind, kompromisslos nach Regionalität zu streben.“ In Sachen Speiserapsöl trifft das dank „Haurucköl“ jedenfalls zu.
Hausrucköl verdeutlicht die Innovationskraft der Bauern
Jedes Jahr werden von der Kooperation 4000 Tonnen Raps zu Öl veredelt. Und das in ausgezeichneter Qualität: „Bereits dreimal wurden wir mit einer Goldmedaille von der Messe Wieselburg ausgezeichnet. Seit kurzem dürfen wir auch das Siegel ‚AMA-Genuss-Manufaktur‘ führen“, freut sich Josef Voraberger, Geschäftsführer von Hausrucköl. „In den Genuss unseres Öls ist vermutlich jeder Österreicher bereits gekommen“, meint Obmann Helmut Silber ergänzend. Denn unter der Marke „Kronenöl“ wird das vom VFI in Wels raffinierte Rapsöl im Lebensmittelhandel angeboten.
Bei der Herstellung der jährlich 2,6 Millionen Liter Rapsöl kann Hausrucköl auf seine landwirtschaftlichen Partnerbetriebe vertrauen. Diese bauen jährlich für die beiden Ölmühlen in Aistersheim und Vorchdorf 2000 Hektar Raps an. Die Betriebe befinden sich grundsätzlich in einem Radius von 50 Kilometer. Wenn wie im heurigen Jahr unwetterbedingt Erträge ausfallen, wird zusätzlich Raps, beispielsweise aus dem Burgenland, verarbeitet. Zudem stehen laut Voraberger „die Türen für neue, auch weiter entfernte, bäuerliche Partnerbetriebe weit offen.“
- Bildquellen -
- Foto Hausrücköl: Land OÖ/Sabrina Liedl
- Foto ETA: LandOÖ/ Sabrina Liedl