Müll gehört in die Tonne und nicht in die Wiese

Ganze Säcke voll Müll werden von Bäuerinnen und Bauern in ihren Feldern und Wiesen gesammelt. Müll, der von Fußgängern oder Autofahrern einfach achtlos weggeworfen wird. Der OÖ. Bauernbund will diesem größer werdenden Problem jetzt entgegentreten und hat Infotafeln erstellt.

So wirds gemacht: Michaela Sommer-Mühlberger mit der Müll-Tafel des OÖ. Bauernbundes.

Styroporplatten, Dellwolle, Altölkanister, Getränkeflaschen, Hundekotsackerl, Reifen und sogar eine ausgediente Waschmaschine: Auf den Feldern und in den Wäldern rund um ihren Hof ist Michaela Sommer-Mühlberger schon alles untergekommen. Die Linzer Gemeinderätin und Bezirksbäuerin kann fast nichts mehr erschüttern – verstehen kann sie ein solches Verhalten aber nicht: „Es sind immer nur Einzelne, die so etwas machen – wohl aus Bequemlichkeit, sich ihres Mülls vor Ort und Stelle zu entledigen. Bei diesen Menschen frage ich mich schon, ob der Respekt und das Gespür für das, was richtig und falsch ist, verloren gegangen ist“, so Sommer-Mühlberger.

Ein voller Müllsack auf einer Länge von 250 Meter

Quelle: Heinz Hiesmayr
Der Hundekot wurde hier zwar im Sackerl entsorgt, landete dann aber im Feld.

Jedes Jahr geht sie im Frühjahr – und auch öfters unterm Jahr – mit anderen Bäuerinnen und Bauern und Freiwilligen Müll sammeln. „Drei Mal musste die Linzer Müllabfuhr zu meinem Hof kommen, um die verschiedenen Müllarten mitzunehmen. Sie glaubten mir anfangs nicht, dass das nicht mein Hausmüll ist“, erzählt Sommer-Mühlberger. Angefangen von „Kleinmüll“ wie Verpackungsmaterialien oder Trinkflaschen und Aludosen, die einfach liegen bleiben bis hin zu gezielten Müllablagerungen – regelmäßig zum Beispiel Reifen und einmal sogar eine ganze Kinderzimmerausstattung – hat Sommer-Mühlberger schon alles „gesammelt“.

Am schlimmsten sei die Vermüllung neben stark frequentierten Straßen und Wegen. „Auf einer kurzen Strecke von 250 Meter neben einer Straße ist ein ganzer Müllsack randvoll geworden. Manche Menschen schmeißen den Müll einfach weg, weil sie ihn nicht mit nachhause nehmen oder im Auto herumliegen haben wollen. Mit diesem Verhalten verärgern sie nicht nur uns, sondern bringen die Gesellschaft als Ganzes als Umweltsünder in Verruf“, sagt die Bäuerin.

Bauernbund-Tafeln sollen Bewusstsein schaffen

„Dieses Problem hat es schon immer gegeben, aber es ist mehr geworden“, sagt Sommer-Mühlberger. Mit dem OÖ. Bauernbund hat sie deshalb eine „Tafelaktion“ initiiert, die Bewusstseinsschaffung zum Ziel hat. „Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, wollen wir mit der Tafel ganz bewusst und plakativ zeigen, nämlich dass Müll nicht in die Wiese gehört, sondern in die Tonne“, sagt Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner, und ergänzt: „Abgesehen davon, dass Müll in Wiesen und Feldern einfach nichts verloren hat, kann dieser das Futter verschmutzen und zu Verletzungen und Gefährdungen der Tiere führen“.
Sommer-Mühlberger hat die ersten Tafeln schon aufgestellt. Sie hofft, dass die Aktion ankommt und etwas bewirkt. Um den Menschen das Müllentsorgen zu erleichtern, wird sie sich auch dafür einsetzen, dass etwa bei Laufstrecken oder Spazierwegen genügend Müllcontainer aufgestellt werden. „Auch Hundemüll gehört richtig entsorgt. Rein ins Sackerl und ab damit in die nächste Mülltonne“, so Sommer-Mühlberger. Auch für diese Problematik hat der OÖ. Bauernbund kürzlich eine Infotafel entworfen, die zur Aufklärung beitragen soll.

Infotafeln
Erhältlich sind die Infotafeln im Webshop des OÖ Bauernbundes:
ooe.bauernbund.at/produkt-kategorie/tafeln. Eine Tafel kostet 11 Euro.

- Bildquellen -

  • Sackerl Hiesmayr: Heinz Hiesmayr
  • Sommer Mühlberger Mit Tafel: BB
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AUTORred.TME
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