Sorghum-Hirse ist eine hochwertige Alternative zu Mais – diese Aussage gilt für den Ackerbau gleichermaßen wie für die Fütterung. Energiewert und Eiweißgehalt der Sorghum-Hirse ermöglichen einen teilweisen oder auch vollen Ersatz des Maisanteiles in Rationen für Schwein und Geflügel. Als Kraftfutterkomponente für Milchkühe hat Körnersorghum den großen Vorteil der geringen Mykotoxin-Belastung. Generell ist das Fehlen von Gerbstoffen in den europäischen Sorghumsorten ein Vorteil für ihre Verwendung im Tierfutter.
Vollwertiger Maisersatz bei Schweinen
Vor allem in der Schweinefütterung ist Sorghum eine interessante Futterkomponente, die sich auch schon in Betrieben in Österreich bewährt. Sorghum kann in Rationen mit Mais, Weizen oder Gerste eingebaut werden. Verglichen mit Mais sind Energiegehalt, Gehalt an Aminosäuren und Verdaulichkeit zwar etwas geringer, mit einer angepassten Premix- bzw. Mineralstoffmischung lässt sich die Eiweißzusammensetzung aber leicht und kostengünstig ins Lot bringen. Damit wird Körnersorghum zu einem vollwertigen Maisersatz, ohne Minderung der Mast- und Schlachtleistung. Körnersorghum kann in jeder Altersgruppe der Schweinehaltung eingesetzt werden – in der Sauenhaltung ebenso wie in Ferkelaufzucht und Mast.
Geflügel mag auch ganze Körner
Für Mastgeflügel ist Sorghum die Getreideart mit den höchsten Energiewerten. Der Anteil in der Ration kann bis zu 40 Prozent betragen. Höhere Anteile sind vor allem in der Endmast möglich, in der Aufzuchtphase kann man mit bis zu 30 Prozent Sorghum-Anteil starten. Auch hohe Anteile von Sorghum in der Mastration haben keinen Einfluss auf Fleischqualität und Geschmack. In einigen Märkten legen die Konsumenten besonderen Wert auf weißes Fleisch. Für solche Märkte kommen statt rotkörniger Sorghumsorten weißkörnige zum Einsatz. Interessant in der Geflügelfütterung ist, dass Sorghum unvermahlen zum Einsatz kommen kann. Die Mast- und Legehennen sind aufgrund ihres Muskelmagens befähigt, die Körner aufzuschließen.
Für Rinder bitte fein mahlen
Körnersorghum eignet sich weiters als Kraftfutterkomponente für Rinder. Ein Vorteil ist, dass die „glasige“ Beschaffenheit des Mehlkörpers (Endosperm) den Stärke- und Proteinabbau im Pansen verlangsamt. Dies vermindert das Risiko einer Übersäuerung und optimiert die Versorgung mit absorbierbarem Protein im Darm (APDF). Um bei der Verfütterung an Rinder eine optimale Verdauung zu erreichen, ist es wichtig, das Körnersorghum fein zu mahlen. Der große Vorteil von Körnersorghum als Kraftfutterkomponente ist die sehr geringe Wahrscheinlichkeit einer Aflatoxinbelastung.
Quelle: Sorghum-IDKörnersorghum: Inhaltsstoffe im Vergleich zu Mais
Körnersorghumg hat einen mit Mais vergleichbaren Gehalt an Stärke und Fett und liegt somit gleichauf beim Energiegehalt. Der Proteingehalt ist bei Sorghum sogar höher, allerdings sind Proteinzusammensetzung und Verdaulichkeit etwas ungünstiger. Sorghum entählt weniger Lysin und schwefelhaltige Aminosäuren als Mais, der Gehalt an Threonin ist höher, jener von Tryptophan sogar doppelt so hoch. Körnersorghum ist eine Quelle für wasserlösliche Vitamine der Vitamin B-Gruppe. Die Konzentration an Thiamin, Riboflavin und Niacin entspricht jener von Mais.
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- 210409 Koernersorghum W: Sorghum-ID