Müll: Das Wegwerfen ist kein Kavaliersdelikt

Die Flurreinigungsaktion „Hui statt Pfui“ zeigt es deutlich: Die Vermüllung der Landschaft ist ein Problem, es herrscht Handlungsbedarf. Nun wird das Abfallwirtschaftsgesetz für Oberösterreich novelliert.

Säcke voller Müll werden von Freiwilligen Jahr für Jahr gesammelt. Im Jahr 2019 waren es in Oberösterreich etwa 90 Tonnen Abfälle, die aus der Natur geholt worden sind.

Der parlamentarische Beratungsprozess über ein neues Abfallwirtschaftsgesetz für Oberösterreich hat bereits begonnen. „Bereits vor mehr als drei Jahren hat die OÖVP eine Novellierung zum Schutz der Umwelt gefordert. Dass wir nun auch endlich auf Landtagsebene das Gesetz zu einem Abschluss bringen können, ist eine gute Nachricht für Natur, Tier und Mensch“, sagt OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel. Er hofft auf zügige Beratungen, um das Gesetz noch vor kommendem Sommer beschließen zu können

„Littering“ zeigt den achtlosen Umgang mit der Natur auf

Die Vermüllung der Landschaft (das so genannte „Littering“) ist im Frühjahr, wenn die „Hui statt Pfui“-Flurreinigungsaktionen laufen, aktueller denn je. „Der Handlungsbedarf wird den Menschen oft erst bewusst, wenn sie bei Flurreinigungsaktionen unterwegs sind und merken, wie sorglos teilweise mit der Natur umgegangen wird,“ sagt Dörfel. Und: „Die Ergebnisse der Flurreinigungsaktionen sind zwar erfreulich, denn immerhin wird die Natur dadurch etwas sauberer. Es ist aber erschreckend, wie teilweise mit unserer Umwelt umgegangen wird.“

650 Tonnen Müll jährlich in Oberösterreichs Straßengräben

650 Tonnen Müll landen jährlich in den oberösterreichischen Straßengräben und verursachen neben irreparablen Schäden für die Natur auch Kosten in der Höhe von drei Millionen Euro. Das achtlose Wegwerfen von Müll ist nicht nur für Straßenerhalter ein zunehmendes Problem, noch dramatischer sind die Folgen für die Landwirtschaft.

Quelle: oövp Klub
OÖVP-Klubobmann Dörfel mit einem „Taschenbecher“

„Ein ähnliches Problem stellen Zigarettenstummel dar. Jede Kippe verunreinigt 1000 Liter Wasser und hat auch im Tierfutter nichts verloren. Sie verrotten auch nicht, sondern zerfallen zu Mikroplastik und landen somit auf Umwegen in unseren Körpern“, sagt Dörfel. Er ruft dazu auf, sogenannte Taschen-Aschenbecher zu verwenden: „Ein Zigarettenstummel gehört nicht auf den Boden, sondern ordentlich entsorgt. Mit verschließbaren Reagenzgläsern oder Ähnlichem kann mit wenig Aufwand viel Wirkung erzeugt werden.“

Achtloses Wegwerfen von Müll künftig strenger bestrafen

Die OÖVP will achtloses Wegwerfen von Müll im neuen Abfallwirtschaftsgesetz strenger bestraft sehen. „Es muss klar sein, dass die mutwillige Verunreinigung der Natur kein Kavaliersdelikt ist“, so Dörfel. Neben empfindlicheren Strafen für Müllsünder soll für die Überwachung des neuen Abfallwirtschaftsgesetzes die Kompetenz von Stadtwachen ausgedehnt werden.

An der Aktion „Hui statt Pfui“ haben sich heuer neben unzähligen Vereinen in den Gemeinden auch wieder mehr als 60 Ortsgruppen der Landjugend OÖ beteiligt und mit Hilfe der Bauernschaft, die mit Traktoren und Anhängern ausrückt, Müll gesammelt. Die Flurreinigungsaktion hat 2008 – initiiert von den OÖ Umweltprofis und dem Land Oberösterreich – erstmals stattgefunden und wird seither jedes Jahr wiederholt. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Littering und Umweltverschmutzung.

- Bildquellen -

  • DörfelTaschenbecher: oövp Klub
  • Müll Sammelaktion Mattighofen 2: landjugend oö
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