Mehr Power aus Niederösterreichs Energiegemeinschaften

Strom aus zukünftigen Energiegemeinschaften ist ein schlauer Schachzug, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Mit diesen Gemeinschaften wird der Strom genau dort erzeugt, wo er auch benötigt wird. Ein neues Gesetz ermöglicht die Bildung von Genossenschaften zwischen Stromerzeugern und -verbrauchen. Für den Start in der ersten Pilotgemeinde Kapelln, Bezirk St. Pölten-Land, steht nichts mehr im Wege.

Energiewende wird zum Mitmach-Projekt
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bürgermeister Alois Vogl, Staatssekretär Magnus Brunner: Die e5-Gemeinde Kapelln zählt zu den ersten Pilotgemeinden in Niederösterreich in denen eine erneuerbare Energiegemeinschaft aufgesetzt werden soll. Das große Engagement der Bevölkerung, sowie der fortgeschrittene Ausbau von Photovoltaik-Anlagen bieten eine ausgezeichnete Grundlage dafür.

Mit den Energiegemeinschaften, die das neue Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG) vorsieht, ist eine sichere und dezentrale Stromproduktion möglich. So ist es für bäuerliche Betriebe möglich, Strom für andere Haushalte zu erzeugen und anzubieten – ähnlich, wie es schon seit Jahren bei der Nahwärme-Versorgung funktioniert. Die Nutzung von Sonnen-, Wind- und Wasserenergie sowie Biomasse ist eine große Chance für die Landwirtschaft und für die ländliche Region.

e5-Gemeinde Kapelln ist bereit für Energiegemeinschaft

Erneuerbare Energiegemeinschaften ermöglichen es, den durch die eigene Ökostrom-Anlage erzeugten Strom mit Nachbarn zu teilen oder an diese zu verkaufen, anstatt ihn als „Überschuss-Strom“ direkt ins Netz einzuspeisen. „Vor allem im ländlichen Raum bedeutet das eine große Chance: Jeder kann mitmachen, auch Landwirtschaften oder Betriebe. Auch die Gemeinden, wenn sie etwa am Dach des Feuerwehrhauses oder des Kindergartens Strom produzieren, diesen lokal weiter nutzen und teilen“, so Staatssekretär Magnus Brunner, der die Pilotgemeinde Kapelln besuchte.

Um die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher bestmöglich dabei zu unterstützen, wurde die “Energie Zukunft Niederösterreich (EZN)” gegründet, die künftig Energiegemeinschaften bei der deren konkreten Konzeption, dem Verkauf des Stroms, sowie der Abrechnung und Abwicklung mit den Behörden und den Netzbetreibern unterstützt. LH-Stellvertreter Pernkopf erklärte: „Damit wird die Energiewende zum Mitmach-Projekt. Mit dieser praktisch gelebten Energie-Nachbarschaftshilfe übernimmt Niederösterreich eine Vorreiterrolle und die Gemeinde Kapelln wird vorzeigen, wie es gehen kann.“

Die Gemeinde Kapelln soll nun als eine der ersten Gemeinden von der EZN betreut werden. Basis dafür ist der fortgeschrittene Ausbau von erneuerbaren Energieträgern. So wurde bereits auf allen gemeindeeigenen Gebäuden wie beispielsweise dem Gemeindeamt oder dem Kindergarten eine PV-Anlage installiert. Bürgermeister Alois Vogl freut sich über die Möglichkeit einer Pilotinitiative: „Als e5-Gemeinde möchten wir die Energiewende in der Region weitertreiben. Mit der neuen Energiegemeinschaft produzieren wir den Strom selbst und nutzen ihn in unseren eigenen Gebäuden.“ In der Pilotphase wird von der EZN das Konzept für eine erneuerbare Energiegemeinschaft ausgearbeitet und die Gemeinde bis zur tatsächlichen Umsetzung betreut.

 

 

 

Land NÖ/red. AR

 

- Bildquellen -

  • Energiegemeinschaft Kapelln: NLK/Burchhart
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AUTORArtur Riegler
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