Die Karwoche ist wieder ins Land gezogen. Eine Woche, in der neben den wichtigen kirchlichen Ereignissen auch sehr viel Tradition und Bräuche rund um Ostern stattfinden. Wer kennt nicht den unvergleichlich guten Geschmack der Palmbrezen, nachdem die Palmstangen und Palmbuschen schön gebunden und festlich geschmückt zur Kirche getragen und gesegnet wurden. Der Duft des frischen Grüns verbunden mit dem Geschmack der Brezen ist einzigartig und von Kindheit her bekannt. Hier erfreuen sich Jung und Alt in der ganzen Familie. In vielen Dörfern werden Bräuche und Traditionen in Vereinen gelebt, gleichzeitig aber auch weitergegeben und somit erhalten, sei es das Palmbinden, Ostergrabaufstellen, Osterfeuer, Ratschen und vieles mehr. In den meisten Fällen sind es engagierte Leute, die sich mit den Bräuchen identifizieren, diese pflegen und weitertragen. Eine sehr wichtige Säule, die das Dorfleben prägt und belebt.
Seit einem Jahr nun ist es nicht oder nur mehr sehr eingeschränkt möglich, gewohnte Bräuche und Traditionelles zu praktizieren und zu leben. Die Frage, ob durch die lang andauerten Einschränkungen nicht einiges verloren geht und auf der Strecke bleibt, steht im Raum. Ich denke, dass die Strukturen vieler Bräuche tief verwurzelt sind und daher auch schwierige Zeiten durchstehen können. Mit etwas Kreativität lassen sich ja einige Traditionen auch im kleinen Kreis ausüben. Trotz allem freuen wir uns aber auf Zeiten, in denen wir unsere Bräuche in althergebrachter Tradition, aber mit neuem Schwung ausführen und in Gemeinschaft leben dürfen.
In diesem Sinn wünsche ich allen ein schönes und gesegnetes Osterfest.
- Bildquellen -
- Aigner Christian Sw: Bauernzeitung
- Egg 100165: Pixabay