Bei den heimischen Kartoffelbauern ist die Abgabebereitschaft weiterhin hoch. Milde Temperaturen und schwindende Hoffnung auf steigende Preise stützen diesen Trend. Die Händler sind entsprechend reichlich mit Ware versorgt.
Nachfrageseitig kommt der Markt weiterhin nicht in Schwung. Der Absatz über den LEH läuft zwar stetig auf gut durchschnittlichem Niveau, es fehlt aber der Absatz im Wintertourismus sowie in Gastronomie und Hotellerie. Auch die Exportsituation bleibt unverändert schwierig.
Die Erzeugerpreise wurden daher abermals unverändert fortgeschrieben. In Niederösterreich erzielt mittelfallende Ware unverändert meist 12 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.
Auch der deutsche Markt leidet unter Corona
Kaum verändert ist auch die Situation am deutschen Speisekartoffelmarkt. Mit den steigenden Temperaturen hat sich das Angebot wieder normalisiert. Trotz der stetigen Nachfrage des LEHs fehlt weiterhin der Absatz über die Gastronomie und den Großküchen. Dies dürfte sich auch in den nächsten Wochen kaum ändern.
Im Export fehlt es ebenfalls an neuen Impulsen. Zuletzt wurde der Versandhandel nach Tschechien durch die coronabedingten Grenzkontrollen stark eingeschränkt.
Damit bleibt es insgesamt schwierig etwaige Lageraufschläge durchzusetzen. Lediglich für Topqualitäten scheinen in nächster Zeit höhere Preise möglich. Die Erzeugerpreise wurden daher meist auf dem Vorwochenniveau fortgeschrieben. Im Bundesdurchschnitt wurden für qualitativ einwandfreie Speisekartoffeln zuletzt 10 bis 11 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ