Kosten wird die Käseschneide- und -verpackungsanlage 17 Millionen Euro. Neben einer EU-Förderung wird das Projekt auch vom Land Tirol unterstützt. “Diese Investition dient der Absicherung des Milchpreises, der Erschließung neuer Absatzmärkte für Tiroler Käsespezialitäten und der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen”, so Geisler. Fünf Millionen Euro beträgt der Landeszuschlag für das überbetriebliche Zukunftsprojekt. Rund ein Viertel der in Tirol produzierten Milch wird in diesen Kleinsennereien verarbeitet. Die zehn Sennereien, die sich zur “Tirol Pack” zusammengeschlossen haben, veredeln hochwertige Heumilch und Bioheumilch von über 1500 Bauernhöfen und Almen zu erstklassigen Käsespezialitäten. In Summe beschäftigen die Sennereien 200 MitarbeiterInnen. “Durch die ‚Tirol Pack‘ kommen nochmals 25 Arbeitsplätze hinzu”, freut sich Geisler.
Kunden wollen Qualität und Komfort
Bislang wird ein Großteil des Tiroler Käses in Bayern verpackt. Somit ist auch das deutsche Genuss- tauglichkeitskennzeichen auf der Verpackung angeführt. “Damit ist die Herkunft nicht mehr klar erkennbar, und das irritiert die Konsumentinnen und Konsumenten”, so Juen.
“Der intensive Diskussionsprozess hat den Austausch der Sennereien unterei-nander gefördert und uns unsere gemeinsamen Stärken bewusst gemacht”, sind sich Hannes Esterhammer, Hansjörg Hirschhuber und Christian Kröll einig. Sie haben das Projekt in den letzten Jahren gemeinsam mit der Agrarmarketing Tirol vorangetrieben.
Unabhängig von Betrieben im Ausland
“Der Standort Schlitters hat sich als ideal herausgestellt. Die Anlage wird auf einem ehemaligen Betriebsgelände errichtet und kommt damit ohne Versiegelung von wertvollem Grünland aus”, berichtet Christian Kröll von der ErlebnisSennerei Zillertal über die Wahl des Betriebsstandorts.
In einem ersten Ausbauschritt werden in Schlitters pro Tag 20.000 kg Käse geschnitten und verpackt. Umgesetzt werden fünf Verpackungslinien. Von Groß-stücken (Zwickel und Stangen) über Stücke/Portionen, Segmente, Scheiben bis zu Reibkäse/Würfel kann alles produziert werden. Die Käseschneide- und -verpackungsanlage ist auf eine Produktionsmenge von 5000 Tonnen pro Jahr ausgelegt. Mit der Einführung eines Zwei-Schicht-Betriebes wäre eine Kapazitätssteigerung auf 10.000 Tonnen pro Jahr möglich.
Hannes Esterhammer von der Zillertaler Heumilch Sennerei meint abschließend: “Wir alle freuen uns auf einen Top-Betrieb am neuesten Stand der Technik.”
Tirol Pack: Zahlen & Fakten
• Zillertaler Heumilch Sennerei, Fügen
• Bergkäserei Zillertal, Schlitters
• ErlebnisSennerei Zillertal, Mayrhofen
• Käserei Plangger, Walchsee
• Biokäserei Walchsee und Umgebung
• Kaiserwinkl Sennerei Kössen/Pinzgau Milch, Kössen
• Alpbachtaler Heumilch-Käserei, Reith i. A.
• Biedermann Bergkäseerzeugung, Käse- und Milchproduktehandel, Grän
• Sennereigenossenschaft Hatzenstädt regGenmbH, Niederndorferberg
• Sebastian Danzl, Schwendt
Standort:
Schlitters im Zillertal
Investitionsvolumen: 17 Mio. Euro
Baubeginn: Frühjahr 2017
Fertigstellung: Ende 2017
Verarbeitete Käsemenge:
• 5000 Tonnen pro Jahr; 47 Käsesorten
• Neue Arbeitsplätze Tirol Pack: 25
• Arbeitsplätze Sennereien: 200
• Milchlieferanten: 1500 kleinstrukturierte Betriebe
Andreas Humer